Insgesamt 50 Geflüchtete aus der Ukraine kamen am Samstag nach Schwäbisch Hall in die Sibilla-Egen-Halle. Das ist eine der drei vorbereiteten Hallen, neben der Blendstatthalle und der Kreßberghalle in Kreßberg-Marktlustenau. In allen Hallen wurden ein Fußboden verlegt, Trennwände und Feldbetten aufgebaut, dazu steht die Strom- und WLAN-Versorgung.
Erstversorgung der Geflüchteten
Die Geflüchteten wurden zunächst mit Getränken und Essen, Babynahrung, Windeln und Hygieneartikel versorgt. Vor Ort waren auch Dolmetscher, um die ersten Fragen zu klären.
"Ich danke allen Beteiligten des Führungsstabes und der ehrenamtlichen Organisationen für ihr hervorragendes Engagement. Im engen Schulterschluss konnten innerhalb kürzester Zeit die Hallen eingerichtet und die ersten Angekommenen Menschen versorgt werden."

Ehrenamtliche Kräfte vor Ort
Die Betreuung der Ankommenden übernahmen vor Ort Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) und des Kriseninterventionsteams (KIT). Von allen Organisationen waren am Samstag rund 70 ehrenamtliche Kräfte in die Maßnahmen eingebunden.
Mehr Menschen aus der Ukraine erwartet
Vorbereitungen liefen und laufen auch in den anderen Landkreisen der Region Heilbronn-Franken. So empfing der Kreis Heilbronn am Wochenende die ersten Geflüchteten aus der Ukraine. Das Landratsamt rechnet am Dienstag mit der Ankunft von 60 weiteren.

Aktuell habe der Kreis Heilbronn über 200 sofort bezugsfertige Plätze in Unterkünften, so eine Sprecherin auf SWR-Anfrage. Insgesamt sind dem Landratsamt fast 1.000 angemeldete Geflüchtete aus der Ukraine bekannt, die privat zum Beispiel bei Freunden oder Verwandten untergekommen sind.
Städtetag: "Schieflage bei Verteilung"
Wie viele Geflüchtete tatsächlich bereits im Landkreis untergekommen sind, sich aber noch nicht bei den Einwohnermeldeämtern angemeldet haben, könne nicht beziffert werden, hieß es weiter. Insgesamt ist die Situation für Landkreise und damit für Kommunen sehr unübersichtlich: Der Deutsche Städtetag beklagte eine "Schieflage bei der Verteilung von Geflüchteten".
Landkreise rechnen mit Ankünften
Eine ähnliche Situation wird aus dem Main-Tauber-Kreis berichtet. Auf Anfrage des SWR Studios Heilbronn hieß es: "Bislang sind dem Main-Tauber-Kreis noch keine geflüchteten Menschen aus der Ukraine zugewiesen worden."
Der Hohenlohekreis berichtet: "Vom zuständigen Regierungspräsidium Karlsruhe wurden uns für Mittwoch 50 Menschen aus der Ukraine angekündigt. Geplant ist, zuerst die Unterkunft im ehemaligen Krankenhausgebäude Künzelsau zu belegen." In Künzelsau hatte der Hohenlohekreis bereits vergangene Woche die Eberhard-Gienger-Halle vorbereiten lassen.