Ein deutliches Einbrechen der Wirtschaft in der Region befürchten Vertreter der IHK Heilbronn-Franken, der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und Südwestmetall Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken. Über Branchen hinweg machen sich Betriebe Sorgen über die gestiegenen Energiepreise. Kritik äußern die Vertreter an der Gaspreisbremse, dem unsicheren Strompreis, explodierenden Baukosten und wegbrechenden Aufträgen. Im demonstrativen Schulterschluss gingen Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und Südwestmetall aus der Region Heilbronn-Franken am Freitag vor die Presse. Die Krise drohe der Region nachhaltig zu schaden, so das düster gezeichnete Bild. Deshalb fordert die Industrie- und Handelskammer einen Härtefallfonds - unbürokratisch für Unternehmen in Not.
Es blieben aktuell viele Fragezeichen, sagte Kirsten Hirschmann, Präsidentin der IHK Heilbronn-Franken dem SWR. Tausende Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel durch Produktionsabwanderung. Der Region drohe nachhaltiger Schaden, warnt sie.
"Der Doppelwumms ist eher zusammengeschustert - die Hilfen sind weder ausgewogen noch gerecht. Sie sind eine teure Notlösung!"

Zukunftsängste auch im Handwerk
Auch im Handwerk sieht der Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken Ulrich Bopp schwere Zeiten aufkommen. Wegen explodierender Kosten werde ein Einbruch der Aufträge verzeichnet, so Bopp.
"Die Häuslebauer wollen zurzeit auch keine Grundstücke erwerben. Die explodierenden Kosten am Bau sind noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Das ist aber nicht nur die Folge von Corona und der Energiekrise, sondern auch eine Abzocke der Hersteller, da machen sich einige Topmanager die Taschen voll."
Zudem seien die Auflagen für den Bau zu hoch, eine Rezession sei bereits vorhanden. Wegen stark gestiegener Kosten brauche es jetzt schnelle, unbürokratische Hilfe, so Bernhard Kuhn von der Bäcker-Innung Heilbronn.