Die Sorge vor einem Lieferstopp von russischem Gas treibt auch viele Bürgerinnen und Bürger in Heilbronn um. Um die Öl- und Gasvorräte zu schonen, rät der Bundeswirtschaftsminister den Verbrauch zurückzufahren. Jeder könne hier einen Beitrag leisten. Bei einer Umfrage in der Heilbronner Fußgängerzone kommt der Vorschlag gut an.
"Es bleibt uns momentan ja nichts anderes übrig, als Energie einzusparen. Wir haben unsere Heizung heruntergedreht und ziehen halt jetzt eine Jacke mehr an. Wir können nur hoffen, dass es bald Sommer wird."
Besonders zu schaffen machen vielen Bürgern auch die derzeit hohen Energiespreise. Eine Frau merkt an, sie habe ihren Heizöltank gerade bewusst nicht füllen lassen. Der Preis sei ihr einfach zu hoch. Die Heizung habe sie bewusst heruntergedreht, auch wenn es jetzt wieder kältere Außentemperaturen gebe.
"Es beängstigt mich auch ein bisschen, weil alles teurer wird. Und man fragt sich etwa, ob man in Urlaub fahren kann."
Temperatur am Heizkessel einstellen
Wer zuhause beim Heizen Energie und damit auch Geld sparen will, dem rät Martin Freisleben, Obermeister der Innung Sanitär Heizung Klima Heilbronn-Hohenlohe, den Thermostat am Heizkörper etwa von drei auf zwei herunterzudrehen. Das bedeute etwa ein bis zwei Grad Raumptemperartur weniger. Am besten sei jedoch, die Temperatur direkt am Heizkessel einzustellen. Dafür brauche es in einigen Fällen aber einen Techniker, der vor Ort komme.
"Mit einer genauen Heizungseinstellung kann man eine Einsparung zwischen fünf und zehn Prozent erreichen."
Sollte es Engpässe bei den Gaslieferungen geben, dann zählen laut Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) Privathaushalte zu den "geschützten Kunden". Niemand solle frieren, heißt es demnach in einer Mitteilung.
Stadt Heilbronn ruft zum Energiesparen auf
Die Stadt Heilbronn hat die Nutzer von kommunalen Gebäuden und Schulen bereits vor Wochen aufgefordert, noch bewusster Energie einzusparen. Johannes Straub ist für etwa 500 Gebäude der Stadt zuständig. Er sagte dem SWR Studio Heilbronn, man sei damit schneller gewesen als Wirtschaftsminister Habeck.
Man habe schon ganz am Anfang des Ukrainekrieges auf mehreren Ebenen informiert. So habe es Appelle zum Energiesparen an Rathausmitarbeiter und an Schüler und Lehrkräfte an städtischen Schulen gegeben. Vor allem das Thema Stoßlüften und das Hochdrehen von Heizungen habe dabei im Fokus gestanden.