Kartoffelpflanzung in Lauffen am Neckar (Foto: SWR)

Gestiegene Produktionskosten machen in Lauffen zu schaffen

Erste Frühkartoffeln: Bessere Voraussetzungen als 2022

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AUTOR/IN
Jan Arnecke

In Lauffen am Neckar wurden die ersten Frühkartoffeln gepflanzt. Damit sind die Landwirte rund zwei Wochen früher dran als 2022. Sorgen bereitet ihnen allerdings die Inflation.

In Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) werden seit vergangener Woche die ersten Frühkartoffeln ausgebracht. Landwirte wie der Junglandwirt Kilian Haug aus Lauffen sind damit die Ersten in der Bundesrepublik, die die Knollen pflanzen. Das Wetter passt, allerdings trüben aktuell die Inflation und damit steigende Produktionskosten die Stimmung.

Ideale Voraussetzungen in diesem Jahr

Gepflanzt wird die beliebte Sorte Annabelle. Läuft alles optimal, könnte es bereits Mitte Mai die ersten heimischen Frühkartoffeln in Lauffen und Umgebung geben. Die Voraussetzungen für Frühkartoffeln seien in diesem Jahr um einiges besser als noch 2022, so die Landwirte. Weniger Niederschläge in den ersten sechs Wochen des Jahres und durchdringender Bodenfrost hätten die Äcker optimal für Frühkartoffeln vorbereitet, erklärt Heiko Höllmüller vom Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn.

Kartoffelpflanzung in Lauffen am Neckar (Foto: SWR)
Die Frühkartoffeln werden schon vorab gekeimt und können so rund zwei Wochen früher geerntet werden.

Doch die Rahmenbedingungen verändern sich: Warme Winter, heiße Sommer und ungleich verteilte Niederschläge machen den Landwirten zu schaffen und eine Anpassung in der Produktion notwendig. Auch die Politik müsse entsprechende Regelungen, beispielsweise beim Pflanzenschutz, konkretisieren, um gerade auch jungen Bäuerinnen und Bauern Planungssicherheit bieten zu können, so Höllmüller.

"Es geht zu wie an der Börse"

Zeitgleich wurden durch die Ukraine-Krise die Produktionskosten enorm gesteigert, heißt es. Dies betreffe vor allem Dünger und Pflanzenschutz sowie Maschinen und auch Personal. Beim Dünger gehe es teilweise zu wie an der Börse, da müsse man schnell entscheiden und handeln, berichtet Höllmüller. Auch, weil es gerade hier immer wieder zu Lieferengpässen komme.

Habe man vor etwa drei Jahren noch um einen Euro, etwas mehr oder weniger, pro 100 Kilogramm gehandelt, gehe es jetzt um Kostensprünge von 10 bis 30 Euro pro 100 Kilogramm. "Da muss man schon schauen, wann man einkauft", bestätigt auch Haug. Er habe sich beispielsweise verkalkuliert und rund 30 Prozent Verlust gemacht, da der Dünger aktuell wieder viel günstiger sei.

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