Die Einhaltung von Corona-Regeln hat Auswirkungen auf Frühgeborene, Eltern und Geschwister. Körperkontakt ist oft eingeschränkt - der aber sei durch nichts zu ersetzen, heißt es aus der Klinik. Im Haller Klinikum sei während der Pandemie überlegt worden, wie Eltern und Familienangehörige den neuen Erdenbürger trotz Einschränkungen sehen können und wie ein erstes Kennenlernen für alle ermöglicht werden kann.

Live-Übertragung aus der Frühchen-Intensivstation
Aktuell werde die Anschaffung von Spezialkameras auf Frühchen-Intensivstationen geplant. Das "Babywatch" genannte Kamerasystem soll es Eltern ermöglichen, ihr Kind auf dem Handy oder Computer live zu sehen. Die Initiatoren der Klinik tauschen sich nun eng mit den Medizin- und Pflegekräften im eigenen Haus aus und suchen Kontakt zu Kinderkliniken, die ein solches System bereits eingeführt haben. Für Chefarzt Andreas Holzinger ist das Projekt längst mehr als eine verrückte Idee:
"Je länger wir uns damit befassen, desto sicherer sind wir, dass es ein wichtiger Bestandteil unserer familienorientierten Rundumversorgung werden wird. Das entnehmen wir auch den Gesprächen mit Eltern."

Versorgung von Frühgeborenen hat besonderen Stellenwert
Im Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall werden jährlich über 180 Frühgeborene zur Welt gebracht. Das sind rund zwölf Prozent aller Neugeborenen dort, teilte das Klinikum anlässlich des Welt-Frühgeborenen-Tages am Mittwoch mit. Es ist als Perinatalzentrum Level 1 darauf ausgelegt, Risikoschwangerschaften und Frühgeburten versorgen zu können. Speziell ausgebildete Pflegefachkräfte, Ärztinnen und Ärzte kümmern sich um die Frühchen und ihre Familien.