Keine Maskenpflicht, keine Besucher-Beschränkungen - bei den Freibädern in Heilbronn und Schwäbisch Hall ist die Freude über die wegfallenden Corona-Maßnahmen groß.
"Nach zwei doch sehr anstrengenden Pandemie-Jahren mit einem sehr reglementierten und eingeschränkten Betrieb ist die Freude natürlich riesengroß, dass wir endlich wieder einen normalen Freibad-Betrieb haben."

Vorbereitungen auf Hochtouren
Anstatt Sonnencreme und Picknickdecke sind in den Freibädern aktuell noch Hochdruckreiniger und Schubkarren die Accessoires der Stunde. Die Vorbereitungen in den Bädern der Region laufen auf Hochtouren: Das dreckige Wasser des Winters wird aus den Becken abgelassen, Fliesen müssen ausgetauscht, Filter gereinigt und Bänke angeschraubt werden. Auch Unkraut will gezupft und Umkleidekabinen geputzt werden.

Neuer Sommer - neue Herausforderungen
Auch wenn die Einschränkungen in der kommenden Saison wegfallen: Die Corona-Pandemie steckt den Bädern noch tief in den Knochen - und vor allem in den Umsatzzahlen, berichtet Jens Miermeister vom Schenkenseebad in Schwäbisch Hall dem SWR.
"Natürlich haben wir ein hohes Defizit bekommen durch die Pandemie. Das sind bei uns allein in den Bädern fast eine Million Euro Auswirkungen [...] pro Jahr. Das reißt natürlich schon rein."
Man müsse gucken, dass man "einigermaßen wieder auf einen Normalstand" zurückkomme, sagt Miermeister. Doch das wird kein Leichtes, denn ein großes Problem bei den Bädern der Region sind fehlende Mitarbeiter. "Händeringend" suche man nach Personal, trotz vieler Stellenausschreibungen über verschiedenste Kanäle wollen sich nicht genügend Leute finden lassen. "Klar, wir haben Aushilfen", so Miermeister, "aber langfristig neue Mitarbeiter zu finden, ist sehr, sehr schwierig bis fast unmöglich."
Selbiges Problem gibt es in Heilbronn. Hier hat man schon einen Notfallplan im Hinterkopf: Im Zweifel werden die Öffnungszeiten verkürzt, sodass der Zweischichtbetrieb auf einen Einschichtbetrieb runtergebrochen werden kann, erklärt die Heilbronner Bäderleiterin Ursula Stiefken.
Steigende Energiepreise
Eine zusätzliche Herausforderung sind die steigenden Energiepreise. Die Außenbecken haben immer mindestens angenehme 24 Grad, dafür müssen sie beheizt werden. Strom, zum Beispiel für die Umwälzpumpen zur Wasseraufbereitung, wird rund um die Uhr benötigt. In Schwäbisch Hall kommt die Energie aus Blockheizkraftwerken, die erhöhten Strompreise müssen an die Kunden weitergegeben werden, um nicht noch weiter ins Minus zu rutschen, so Miermeister.
In Heilbronn ist das Energie-Problem kleiner, erklärt Ursula Stiefken: "Wir haben Gott sei Dank zwei Freibäder, Gesundbrunnen und Kirchhausen, die rein solarbetrieben sind." Im Freibad Neckarhalde werde zwar mit Gas zugeheizt, aber es gebe Vorräte. Die Heilbronner Bäderleiterin sieht daher in puncto Energie noch kein allzu großes Problem für die kommende Saison.

Eröffnung der Freibäder im Mai und Juni
Bis zum ersten Sprung ins kühle Nass ist es jedenfalls nicht mehr weit: Am 1. Mai öffnet das Freibad Neckarhalde in Heilbronn, das Schenkenseebad in Schwäbisch Hall ist ab dem 14. Mai betriebsbereit und am 1. Juni ziehen Kirchhausen und Gesundbrunnen in Heilbronn mit der Eröffnung nach.