
Der Kontakt kann zum Beispiel über Polizeibeamte erfolgen bei einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt, sagte Andrea Bühler, die Leiterin des Frauenhauses Hohenlohekreis. Ist die Frau damit einverstanden, wird das Frauenhaus informiert.
Vor Ort können Hilfsangebote besprochen werden
Die Gewaltopfer werden dann kontaktiert und aufgesucht. Vor Ort könne genau geklärt werden, welche konkrete Hilfe die Frau benötigt: Ob zum Beispiel ein Platzverweis für den Mann ausgesprochen oder verlängert werden muss - oder ob eine Unterbringung in einem Frauenhaus nötig ist. Die Planungen für das vom Land geförderte Angebot einer mobilen Beratung laufen im Dezember an, Start soll im Januar sein.
Corona-Lockdowns haben Auswirkungen
Laut einer bundesweiten Untersuchungen zieht sich die Gewalt gegenüber Frauen durch alle Gesellschafts- und Bildungsschichten, ebenso durch alle Nationalitäten. In diesem Jahr mussten zum Beispiel 17 Frauen mit 27 Kindern im Frauen- und Kinderschutzhaus des Hohenlohekreises untergebracht werden, viele mussten aber auch abgewiesen werden, so Bühler. Wie sich der Teil-Lockdown im November und wahrscheinlich auch Dezember auswirken wird, lasse sich zwar noch nicht sagen. Die Leiterein des Frauenhauses geht davon aus, dass die Probleme wohl zunehmen werden: Die Welle könnte etwas später kommen, so Bühler.
Mindestens jede vierte Frau in Deutschland erlebt Gewalt in ihrer Familie oder Partnerschaft - mit steigender Tendenz. Mit der Kampagne "Orange the world" rufen die Vereinten Nationen am "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" am Mittwoch dazu auf, das Problem stärker wahrzunehmen.