andwirt Bernd Angelberger aus Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) (Foto: SWR, Jens Nising)

Preise für Sprit und Lebensmittel gestiegen - Düngemittel knapp

Verbraucher in Heilbronn-Franken spüren Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs

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Der Krieg Russlands in der Ukraine hat Folgen für die Verbraucher: Lebensmittel und Benzin sind in Heilbronn-Franken teurer.

Spritpreise jenseits der Zwei-Euro-Marke, Schlangen vor den Supermärkten, das sind zwei Folgen des Kriegs in der Ukraine. Gemessen am Leid dort sind die Auswirkungen hierzulande bisher noch gering. Aber sie sind auch in Heilbronn-Franken für die Verbraucher spürbar.

Mann betankt Auto an Tankstelle in Öhringen (Foto: SWR)
An den Zapfsäulen steigt der Unmut (Symbolbild)

Benzinpreise stark angestiegen

Der Unmut an den Zapfsäulen der Region ist groß: Tankstellenkunden blicken auf gefühlt astronomisch hohe Spritpreise. Nach Einschätzung des Energieversorgers EDI in Öhringen (Hohenlohekreis) sind die Bezugspreise für Treibstoff binnen einer Woche um 30 Cent gestiegen. Die Versorgung sei gesichert, sagte Geschäftsführer Roland Weissert dem SWR. Hauptsächlich liege die Preissteigerung am Börsenhandel. Einen solchen Preissprung habe er noch nie erlebt, so Weissert. Schwieriger könne die Lage beim Gas werden, da die Lager leer seien.

Benzin könnte aber noch teurer werden, wie gefühlt alles, vor allem Lebensmittel. Die Laune der Kunden auf einem Supermarkt-Parkplatz in Heilbronn ist deshalb auch gedämpft: "Alles wird teurer, aber was soll man machen?" Ist der Tenor. Man muss ja von etwas leben.

Erste Vorratskäufe im Lebensmittelhandel

Durch die steigenden Preise müssen manche schon auf Dinge im Einkaufskorb verzichten, die bisher selbstverständlich waren. Aus manchen Städten werden die ersten Vorratskäufe gemeldet.

Landwirt macht sich Sorgen um Diesel und Düngemittel

Derzeit gebe es nur geringe Auswirkungen, sagte der Vorsitzende der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall Rudolf Bühler. Landwirt Bernd Angelberger aus Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) hat sich nach eigenen Angaben schon vor dem Krieg eingedeckt, um arbeiten zu können. Er betreibt Milchwirtschaft und baut Getreide an.

Sorgen mache ihm unter anderem die Treibstoffversorgung. Das Schlimmste wäre, wenn zur Ernte im Sommer kein Diesel da ist, sagte Angelberger dem SWR. Darüber hinaus könnte Dünger knapp werden, da Russland ein wichtiger Lieferant für Stickstoff sei. Dann gingen im kommenden Jahr die Erträge runter. Die Lebensmittel-Produktion kurzfristig zu steigern, sei nicht möglich.

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