Es ist der letzte Tag im Weihnachtsgeschäft in Heilbronn und anderen Innenstädten geht noch einmal rund - auch die Apotheken in Heilbronn-Franken rechnen seit Dienstag mit einem größeren Kundenansturm, der Grund: FFP2-Masken für Corona-Risikogruppen. Und tatsächlich, der Mund-Nasen-Schutz mit Schutzfunktion vor dem Virus ist begehrt.
Über-60-Jährige, Vorerkrankte und Risikopatienten haben Anspruch
Bei der Wartbergapotheke, der Apotheke am Stadtgarten, der Harfensteller-Apotheke - überall im Heilbronner Zentrum das gleiche Bild: Wartende Menschen, teils mit Absperrbändern über den Gehweg geführt, so dass sie den vorgeschriebenen Abstand wahren können.
Drei FFP2-Schutzmasken sind für Corona-Risikogruppen im Dezember kostenfrei. Im Januar und Februar, so der Plan, sollen Betroffene für sechs Masken zwei Euro bezahlen. Das betrifft den Angaben nach etwa Menschen, die älter als 60 Jahre sind sowie bestimmte Vorerkrankte und Risikopatienten. Dazu gehören zum Beispiel Frauen mit Risikoschwangerschaften, Menschen mit schweren Lungenerkrankungen oder auch Demenzkranke.

Wer jünger als 60 Jahre ist, gibt in einer Eigenerklärung an, dass er zu den Risikopatienten gehört. Wer 60 oder älter ist, zeigt seinen Personalausweis. Die Masken gibt es zum Beispiel bei der Harfensteller-Apotheke durch ein kleines Fenster. Die Wartenden müssen das Gebäude also nicht betreten. So gut die Ausgabe organisiert ist, so chaotisch verliefen die vergangenen Tage, sagt Inhaber Dieter Harfensteller. Am Donnerstag habe er erfahren, dass er den kostenlosen Mund-Nasen-Schutz ausgeben soll.
"Wir haben gleich ein paar Tausend bestellt. Es stellte sich aber dann heraus, dass es viel zu wenig waren, weil wir gar keinen Plan hatten, wie viele Millionen werden nun versorgt? Wie das jetzt ausgeht, weiß auch noch keiner. Wir müssen die Masken aber ausgeben. Wir versuchen noch schnell, tausende Masken zu besorgen."

Appell an Corona-Risikogruppe: Keine Panik
Täglich fahre jemand nach Stuttgart zum Lieferanten und hole Kartons voller Masken ab. Die Apotheke bekomme im Gegenzug dann einen Betrag. Wie hoch dieser ist, weiß Harfensteller noch nicht.
Dennoch ist die Botschaft des Apothekers klar: Keine Panik. Er appelliert, dass nicht alle auf ein Mal kommen sollen. Schließlich geht die kostenlose Ausgabe - Stand jetzt - bis zum 6. Januar. Bis dann wollen die Apotheken in Deutschland 81 Millionen kostenlose FFP2-Masken ausgeben.