Kinder, aber ganz oft auch Erwachsene, haben zu Ostern viele Fragen: Warum essen wir an Ostern bunt gefärbte Eier? Ist Weihnachten nicht wichtiger als Ostern? Oder - was bedeutet überhaupt "Auferstehung"? Markus Grapke ist Landespfarrer für Kindergottesdienste in der evangelischen Landeskirche Württemberg. Er versucht Antworten zu geben. Auf Schloss Beilstein (Kreis Heilbronn) hat das Haus der Kinderkirche seinen Standort.

Ist Ostern "froh" und warum so viele Eier?
Ja, Ostern ist ein fröhliches Fest, sagt Markus Grapke. Noch dazu ein schönes, buntes, helles und freudiges. Wenn Menschen feiern, dann sehe man oft lachende Gesichter. "Gäbe es keine Feste, wäre unser Leben ganz schön langweilig", meint er. Ostern, das älteste und wichtigste Fest, feiern Christinnen und Christen einmal im Jahr, immer im Frühling, wenn das Leben und die Natur nach der Winterzeit wieder erwachen.
"Alles fängt an zu blühen. Auch Menschen blühen auf. [...] Deshalb grüßen wir uns mit den Worten 'Frohe Ostern'. Niemand soll traurig sein. Alle sollen sich an diesem Tag freuen."
FAQ zu Ostern: Bruno (acht Jahre) und Rosalie (fünf Jahre) aus Heilbronn fragen, Pfarrer Dan Peter von der Evangelischen Landeskirche Württemberg antwortet:
Was feiern wir eigentlich an Ostern?
An Ostern feiern Christinnen und Christen die Auferstehung von Jesus. "Die Ostergeschichte erzählt vom Leben, das stärker ist als der Tod", erklärt der Kindergottesdienst-Pfarrer. Und weiter: Das Wort "Ostern" komme von einem alten Wort für Morgenröte. Diese könne man beobachten, wenn man ganz früh aufsteht, so Grapke.
"Noch bevor die Sonne aufgeht, erscheint am Horizont ein leichter roter Lichtschein. Das ist die Morgenröte. Obwohl die Sonne noch nicht da ist, können wir ihr Licht schon sehen", erklärt er. Mit der Morgenröte beginne ein neuer Tag. Und auch mit Ostern beginne etwas Neues: "Ein neues Leben, das uns Gott schenkt".

Warum essen wir bunte Eier und Schokohasen?
In der Bibel steht nichts von bunt gefärbten Eiern oder Hasen aus Schokolade. Pfarrer Grapke findet solche Bräuche trotzdem toll: "Sie haben auch etwas mit dem neuen Leben von Ostern zu tun." So könne beispielsweise aus einem Ei "neues Leben schlüpfen". Und auch der Hase schenke Leben, denn der könne bis zu 15 Häschen auf einmal zur Welt bringen, so Grapke, und das sogar mehrmals im Jahr.
Es gibt Ostersonntag und Ostermontag? Gibt es auch einen Ostersamstag?
Wenn etwas schön ist, dann soll es am besten nie zu Ende gehen, sagt Grapke. Deshalb muss das Schöne ausgekostet werden und dazu reiche ein Tag nicht aus. "Genau genommen geht die Osterzeit sogar bis Pfingsten. So könnten wir uns 50 Tage lang 'Frohe Ostern' wünschen", sagt er.
Viele Menschen nennen den Tag vor Ostern Ostersamstag. Kindergottesdienstpfarrer Grapke stellt aber richtig: "Das ist falsch." Denn - der Samstag vor Ostern ist der Karsamstag, der Tag zwischen dem Tod und der Auferstehung von Jesus.
"Für mich ist es an Karsamstag ein bisschen so, als ob die Welt stillstehen würde."
Der Ostersamstag ist demnach der Samstag in der Osterwoche, mit dem die sogenannte Osteroktav, also die Osterwoche, endet.
Welches Fest ist wichtiger: Ostern oder Weihnachten?
"Als ich klein war, da war Weihnachten für mich das Größte", sagt Grapke, "vielleicht weil es mehr Geschenke gab als an Ostern." Und das sei für viele Menschen bis heute noch so: Das kleine Jesuskind in der Krippe sei vielen einfach näher als der erwachsene Jesus.
Doch - Ostern ist das wichtigste Fest. "Ja, es stimmt: An Ostern ist der Tod besiegt. Das Leben gewinnt", freut sich der Pfarrer. Und diese Osterbotschaft ziehe sich durch die ganze Bibel.
"Es ist die schönste Nachricht, die wir weitergeben können. Nicht nur an Ostern."