Die Wege zum nächsten Gottesdienst in der Region Heilbronn-Franken könnten weiter werden: 20 bis 25 Prozent weniger Pfarrstellen soll es bis zum Jahr 2030 geben. Die Evangelische Landeskirche Württemberg will auf ihrer Frühjahrstagung der Landessynode am Freitag und Samstag in Stuttgart ihren künftigen "PfarrPlan" vorstellen. Eines der Hauptthemen: Die Kürzung des Stellenplans - auch in der Region.
30 Prozent der Pfarrerinnen und Pfarrer gehen in den Ruhestand
Stellen würde es theoretisch geben, sagte Pressesprecher Dan Peter auf SWR-Anfrage, aber kein Personal. "Es gehen etwa 30 Prozent unserer Pfarrer und Pfarrerinnen in den Ruhestand und immer weniger junge Menschen studieren Theologie", so Peter.
Deshalb sei dieser Schritt nicht als Stellenabbau zu sehen, sondern als eine "Anpassung des Zielstellenplans". Hinzu komme der Mitgliederschwund, der den Kirchen zu schaffen mache.
Größere Städte wie Heilbronn besonders betroffen
Besonders betroffen werden größere Städte wie Heilbronn sein, befürchtet der Heilbronner Prälat Ralf Albrecht. Er ist Regionalbischof für Nord-Württemberg und zuständig für 450.000 evangelische Kirchenmitglieder.
"In Städten wie Heilbronn werden wir massive Einschnitte haben, in denen schlicht und einfach der Pfarrdienst viel stärker im Team gelebt werden muss."
"Ländlicher Raum wird Einschnitte nicht so sehr spüren"
In den ländlichen Räumen wie beispielsweise im Hohenlohekreis werden diese Einschnitte im Stellenplan nicht so drastisch ausfallen, meint Albrecht. Dort sei der Blick auf die Mitgliederentwicklung erfreulich und die Zahlen stabiler. "Ich gehe davon aus, dass in den ländlichen Räumen diese Kürzungen nicht so hart ausfallen werden", sagte er im SWR-Interview.
Anders als es die Diözese Rottenburg-Stuttgart bei der Zusammenlegung der Kirchengemeinden zu sogenannten Seelsorgeeinheiten gemacht hat, werden auf evangelischer Seite die Kirchenbezirke selbst ausloten, wie diese am Ende aussehen werden, heißt es. "Sicher wird das keine leichte Aufgabe, aber es ist gut, dass das nicht von Oben verordnet wird. Denn die regionalen und lokalen Gegebenheiten können wir vor Ort viel besser einschätzen", so Albrecht weiter.