Eigentlich wechseln sich Gartenschauen und Landesgartenschauen seit der ersten Veranstaltung 1980 jährlich ab. In diesem Jahr findet beides statt: Die Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und die Gartenschau in Eppingen (Kreis Heilbronn).
Coronabedingte Verspätung um ein Jahr
Im März letzten Jahres hat sich die Stadtverwaltung Eppingen entschlossen, die "Gartenschau 2021" um ein Jahr zu verschieben - coronabedingt. Das habe auch die Stadt als Veranstalter vor Herausforderungen gestellt, so die Pressesprecherin Vanessa Heitz. Doch gerade wegen der Verspätung ist die Vorfreude jetzt, wenige Tage vor der feierlichen Eröffnung am 20. Mai mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), umso größer. Moderiert wird die Eröffnungsveranstaltung von Stephanie Haiber vom SWR.
Diese Freude war bei der Eröffnungspressekonferenz am Donnerstagvormittag deutlich zu spüren. Die Pressevertreter blickten in die vier strahlenden Gesichter von Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke (parteilos), Baubürgermeister und Betriebsleiter der Gartenschau Peter Thalmann, Gerhard Hugenschmidt, dem Vorsitzenden der Fördergesellschaft der Baden-Württembergischen Landesgartenschauen, und Konrad Rühl, Abteilungsleiter Landwirtschaft im Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Dennoch blickt der Oberbürgermeister auch mit Anspannung auf die Gartenschau. "Das kenne ich so von mir fast gar nicht mehr", sagt er bei der Pressekonferenz.
14,5 Millionen Euro investiert
Insgesamt seien 14,5 Millionen Euro investiert worden, um das Gartenschaugelände zu dem zu machen, was es jetzt ist und die entsprechenden Veranstaltungen zu planen. Zwei Millionen hat das Land Baden-Württemberg beigesteuert, ebenso viel hat die Stadt Eppingen aufgewendet. Hinzu kommen Sponsorenbeiträge, der Rest setzt sich aus zahlreichen Verträgen beispielsweise für Materialien und Logistik, zusammen.
Am Ende rechnet die Stadt mit einem Defizit von etwa drei Millionen Euro. Das sei aber ganz normal, eine Gartenschau sei immer defizitär, so Holaschke. Es gehe dabei ja aber auch um viel mehr. Die Gartenschau bringe Lebensqualität, es gehe um Nachhaltigkeit und auch in 25 Jahren werden die ganz jungen Eppingerinnen und Eppinger, die jetzt vielleicht noch nicht so viel mit der Gartenschau anfangen können, immer noch davon profitieren.
Rund 2.000 Veranstaltungen geplant
Ein bestimmtes Highlight zu nennen, fällt dem OB schwer. Rund 2.000 Veranstaltungen stünden in seinem Kalender und dem von Peter Thalmann. "Natürlich sind das die gleichen", witzelt er. Besonders freue er sich aber, dass an den sogenannten "Blaulichttagen", sowohl das Orchester der Bundespolizei als auch das der Landespolizei auftreten wird. So etwas habe es noch bei keiner Gartenschau gegeben.
Und obwohl er "eher der Hard-Rocker" sei, freue er sich ebenso auf viele musikalische Veranstaltungen von Hip-Hop bis hin zur SWR4 Schlagerparty.
Viele Herausforderungen abseits von Corona
Elf Jahre hat die Stadt auf den ursprünglichen Termin letztes Jahr hingearbeitet. Dann stand eigentlich schon alles. "Viel passiert ist in diesem Jahr tatsächlich nicht. Also Neues kam nicht dazu", so Baubürgermeister Peter Thalmann. "Wenn wir jetzt noch bauen müssten, dann hätten wir was falsch gemacht", lässt auch er sich zu einem Witz hinreißen.

Neben den Herausforderungen durch die coronabedingte Verschiebung um ein Jahr habe es aber in den letzten zwölf Jahren auch einige weitere gegeben. "Unter der Schippe ist es dunkel, heißt es beim Tiefbau", so Holschake. So sei beispielsweise der Eppinger "Schwabbelboden" eine Herausforderung gewesen und auch die Akquise der entsprechenden Grundstücke habe einige Zeit in Anspruch genommen.
Großer Dank gilt dem Ehrenamt
Bei all der Vorfreude sollten aber auch die Danksagungen nicht zu kurz kommen, ans Land, an "bw grün", die Fördergesellschaft der baden-württembergischen Landesgartenschauen, aber vor allem an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
"Das Ehrenamt ist mit der größte Schatz."
350 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beteiligen sich an der Gartenschau. Diese kämen aber nicht nur aus Eppingen, sondern aus der ganzen Region. 30 bis 35 von ihnen werden täglich auf der Gartenschau zugegen sein, die von den Einlasskontrollen bis hin zu Info-Teams auf dem Gelände eingesetzt werden.