Drei leitende Mitarbeiter sollen laut Staatsanwaltschaft Heilbronn Kraftstoff mittlerer Qualität ausgeliefert, aber Kraftstoff hochwertiger Qualität abgerechnet haben. "Das ist wirklich haltlos", sagte Roland Weissert aus Öhringen (Hohenlohekreis). Er und seine Mitarbeiter seien am Mittwochmorgen aus allen Wolken gefallen, als Polizei und Staatsanwaltschaft vor der Tür standen.
Vorwürfe nächste Woche klären
Auch gegen ihn werde ermittelt, bestätigte Weissert. Er geht davon aus, dass alle Vorwürfe Anfang der kommenden Woche geklärt werden können. So lange stehe man aber weiter unter Verdacht.
Laut Weissert geht es um synthetischen Diesel, um das spezifische Gewicht und die Qualitäten. Das sei unheimlich komplex. Intern habe man aber keine Fehler gefunden, sagt Weissert.
Offenbar "missverständliche Informationen" weitergegeben
Ein ehemaliger Fahrer, der im Streit gegangen sei, "hat wohl missverständliche oder falsche Informationen an die Polizei weitergegeben."
Ein anderer Fahrer habe am Freitag erzählt, er habe mit dem ehemaligen Kollegen gesprochen. "Da kam ganz klar rüber, dass er falsche Informationen, vielleicht auch aus Unwissenheit, weitergegeben hat", so Weissert im Interview mit dem SWR Studio Heilbronn.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
Zuvor hatte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Mareike Hafendörfer, die Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Betrugs bestätigt und betont, es gehe nicht um die Öhringer Firma, sondern nur um die drei leitenden Angestellten. Sie sollen im Zeitraum Frühjahr bis Herbst 2020 betrogen haben. Ob es weitere Fälle geben könnte, werde derzeit ermittelt.