Sementa Baltalioglu hat in den ersten Wochen nach dem Erdbeben in der Türkei von Heilbronn-Kirchhausen aus ohne Pause organisiert. So konnte täglich für rund 3.000 Menschen im Erdbebengebiet Essen gekocht werden, erzählt sie dem SWR. Ihre Familie und die ihres Mannes leben in der stark zerstörten Stadt Gaziantep. Ein Freund, den sie aus den Sommerurlauben kennt, besitzt dort ein Restaurant. Er kochte in der ersten Woche täglich für 3.000 Menschen. Das Geld sammelte Sementa Baltalioglu unter Freunden und Verwandten.
Die Nachbeben machen Angst
Mittlerweile öffneten die ersten Läden wieder, die Menschen können vor Ort wieder Lebensmittel einkaufen. Doch Essen ist eines - die ständige Angst etwas anderes. Regelmäßig telefoniert Sementa Baltalioglu mit der Familie.
"Immer ist irgendjemand über die Nacht wach. Sie haben diese Unruhe noch, weil es ja noch nachbebt."
Visum für die Schwiegermutter
Deshalb will Baltalioglu nun zumindest die Schwiegermutter zu sich nach Deutschland holen. Denn sie sei schwer belastet, weine und bete nur noch. Da ihre eigenen Eltern schon verstorben sind, ist es die einzige Oma für Sementa Baltalioglus drei Kinder.
Mit dem bürokratischen Prozess ist sie recht zufrieden. Denn nachdem die Ämter in der Türkei wieder öffnen konnten, hatte die Mutter ihren neuen Reisepass auch schon zehn Tage später. Erst ab da konnten Sementa Baltalioglu und ihr Mann aktiv werden und in Heilbronn alle Dokumente einreichen. Wenn nun die Dokumente über einen Freund sicher und schnell in die Türkei kommen, könnte ihre Schwiegermutter Mitte April in Deutschland landen.
Mehr Hilfe nötig
Gerne würde die Heilbronnerin in ihrem Haus noch mehr Verwandte aufnehmen, die zurzeit nichts als Trümmer sehen, wie sie sagt. Aber die Kosten und Zusagen für den Unterhalt könnte sie mit ihrer Familie in Deutschland allein nicht stemmen.