Der Boschstandort Abstatt (Kreis Heilbronn) wächst weiter. Im laufenden Jahr sind rund 100 Stellen hinzugekommen, im kommenden Jahr sollen weitere folgen. Insgesamt sei Bosch gut durch die Pandemie gekommen, sagte Ulrich Schmidt, Bosch Standortleiter in Abstatt. Nachhaltig verändert hat sich wohl der Arbeitsplatz. Sehr viele Mitarbeitende sind weiterhin und wohl auch künftig sehr oft zum Arbeiten zu Hause. Am Standort in Abstatt sind oft nur etwa ein Drittel der 6.100 Beschäftigten vor Ort.
"Wir haben viel gelernt in der Pandemiephase."

Pandemie hat die Arbeitswelt verändert
Auch im Homeoffice werde auf einem hohen Niveau und effizient gearbeitet, sagt Johannes-Jörg Rüger, Geschäftsführer von Bosch Engineering. Durch die verwendete Technologie und den noch besser gelernten Umgang damit habe Bosch auch neue Flexibiliät ermöglicht, standortübergreifend zu arbeiten, so Schmidt. Und auch als Arbeitgeber sei Bosch attraktiver geworden. Dabei gebe es beim Homeoffice keine einheitliche Regelung, jedes Team entscheide für sich, wie die passende Lösung aussehe.
Elektromobilität ist eine Chance für Bosch
Zwar werden in Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor viele Bauteile nicht mehr benötigt, das sei für den weltweit größten Automobilzulieferer Bosch jedoch auch eine Chance.
"Wir sehen, dass die Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit, an die Bremssysteme spezifisch eher ansteigen."

Die Transformation sei für Bosch Anreiz und auch Auftrag, innovative neue Lösungen zu entwickeln. Bremssysteme werden beispielsweise leistungsfähiger, höherwertiger und befähigen das Fahrzeug eben auch zum regenerativen Bremsen, so Schmidt.
"Für uns ist die Transformation im Sinne Elektrifizierung eine Geschäftschance und auch Wachstumstreiber."
Wasserstofftechnologie weiter ein Thema
Neben Technologien für Elektrofahrzeuge werden bei Bosch in Abstatt auch weiterhin solche für Wasserstofffahrzeuge entwickelt. Insbesondere für Nutzfahrzeuge sei Wasserstoff eine viel bessere Lösung als ein batteriebetriebener Antrieb, so Rüger. Ende September hat Bosch einen von Elektro auf Wasserstoff umgerüsteten Transporter auf der IAA Nutzfahrzeugemesse vorgestellt.
Neue Bremssysteme und Sicherheitssysteme
Durch ein intelligentes Zusammenspiel von Bremsen, Fahrwerk und Lenkung soll eine Neuentwicklung von Bosch künftig mehr Sicherheit im Auto bieten. Das System soll vorausschauend agieren und insbesondere in Gefahrensituationen den Fahrer unter anderem auch bei der Lenkung unterstützen, auch um mögliche Überreaktionen zu verhindern.
Im Bereich Bremstechnologien entwickelt Bosch unter anderem das sogenannte "Brake-By-Wire"-System. Damit sollen Fahrzeuge künftig ohne mechanische Verbindungen zwischen Bremspedal und Bremsensystem auskommen. Das System soll einerseits günstiger sein und die Sicherheit im Crashfall erhöhen.
Investitionen in Photovoltaikanlage am Standort
Für die Weiterentwicklung des Standorts in Abstatt plant Bosch, eine 3,6 Megawatt Photovoltaikanlage zu installieren. Fünf bis sechs Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Bis zu zwölf Prozent des eigenen Stromverbrauchs werde dann aus Sonnenenergie gedeckt, so Schmidt.