Ein mehrköpfiges Wissenschaftler-Team aus Heidelberg sammelt sich im Schlossmuseum in Jagsthausen (Landkreis Heilbronn) um die berühmte „Eiserne Faust“. Die Experten des Heidelberger Instituts "Center for Cultural Heritage" sind mit einem hochmodernen 3-D-Scanner angerückt.
Feinste Technik trifft auf das Mittelalter. Zentimeter für Zentimeter tastet der Scanner, den die Wissenschaftler auch Leo nennen, die über 500 Jahre alte eiserne Hand des Götz von Berlichingen ab.
Das Ziel ist, mit dem Leo hier das Objekt gleichmäßig abzufahren, so dass man eine gute Verteilung der Messpunkte bekommt aber gleichzeitig nicht zu viel an einer Stelle, sondern schön gleichmäßig.
Der berühmte Reichsritter hatte im Jahr 1504 seine rechte Hand während des Landshuter Erbfolgekrieges verloren. Seine Geschichte wurde durch Goethe weltberühmt. Anstelle seiner Hand ließ sich Götz von Berlichingen eine Prothese anfertigen: beweglich und hochmodern zu jener Zeit.






Er ist schon zu seiner Zeit eine schillernde Persönlichkeit gewesen und man muss sich vorstellen, dieser Mann verliert mit 24 Jahren seine rechte Hand und schafft es trotzdem, Fehde über Fehde zu kämpfen und wird 82 Jahre alt.
Ziel der Wissenschaftler ist es, die 3-D-Bilder der "Eisernen Hand" online kostenlos zugänglich zu machen. Auch im Schlossmuseum in Jagsthausen sollen die Ergebnisse für die Besucher erlebbar werden, kündigt Projektleiter Roland Prien an. Der Wissenschaftler freut sich, dass die Hand dank der Digitalisierung nicht mehr stumm in der Vitrine liegt und an einer Medienstation jedes Detail untersucht werden kann.

Wir können die Hand animieren, wir können die Leute in die Hand reinschauen lassen, so wie wir das mit dem Endoskop auch gemacht haben, man sieht dann eben die ganzen mechanischen Feinteile da drinnen.
Kommenden Sommer soll es soweit sein. Dann soll der digitale Zwilling der "Eisernen Hand" für die Besucher zur Verfügung stehen, damit diese digital mit der Prothese auf Tuchfühlung gehen können.