Warnstreik: Eine rote Warnweste der IG Metall mit der Aufschrift: "Solidarität gewinnt!“ (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

Einigung im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie

Tarifabschluss: Metaller aus der Region zufrieden mit Lohn-Plus

Stand

Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie haben sich Arbeitgeber und IG Metall geeinigt. Es gibt ein Lohn-Plus von mehr als acht Prozent und eine Sonderzahlung.

Nach mehrwöchigen Warnstreiks ist der Tarifkonflikt in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie beigelegt. Neben einem deutlichen Lohnplus von insgesamt 8,5 Prozent erhalten Beschäftigte Einmalzahlungen von zusammen 3.000 Euro. Diese sei besonders wertvoll, sagte Andreas Salzgeber von KS Kolbenschmidt in Neckarsulm (Kreis Heilbronn).

"Wichtig sind mir diese Einmalbeträge, weil die helfen den Leuten jetzt mal konkret. Jeder muss ja jetzt irgendwo an Reserven gehen."

Auch die IG Metall Heilbronn-Neckarsulm zeigte sich am Morgen nach der Einigung zufrieden.

"Es wurde ein guter Kompromiss erreicht, der sehr gut in diese schwierige Zeit passt. Vor allem, weil bereits 1.500 Euro Inflationsausgleich schon bis Februar fließen, das wird spürbar bei den Kolleginnen und Kollegen ankommen."

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Arbeitgeber sehen sich steigenden Kosten ausgesetzt

Für die gestiegenen Lebenshaltungskosten gibt es auch auf der anderen Seite Verständnis. Zum Beispiel bei Kim Melissa Tautz, sie leitet die Personalabteilung bei der Armaturenfabrik AS-Schneider aus Nordheim (Kreis Heilbronn). 230 Mitarbeiter werden bei ihr von den Gehaltserhöhungen profitieren.

Doch die zusätzlichen Gehaltszahlungen würden das mittelständische Unternehmen belasten, so Tautz. Material mache die Hälfte der Kosten aus, das Personal über ein Drittel. Das heißt, fast alle Kosten an ihrem Produkt steigen. Das könne nicht alles an die Kunden weitergegeben werden.

"Das wird sicherlich einige Unternehmen schwer mitnehmen."

Die Personalerin vermutet, dass in der Folge auf ergänzende Tarifverträge gesetzt werde. Damit würde dann zum Beispiel nochmal über das Weihnachtsgeld oder Arbeitszeiten verhandelt. Einige Firmen in der Region hätten schon jetzt ergänzende Tarifverträge, so Tautz.

Roman Zitzelsberger, Michael Unser, Rainer Schirmer (v.l.n.r.) (Foto: SWR)
Auch die Streiks in Neckarsulm trugen wohl zum erfolgreichen Tarifabschluss bei: Roman Zitzelsberger (IG Metall), Michael Unser (IG Metall Heilbronn-Neckarsulm) und Rainer Schirmer (Audi-Betriebsratsvorsitzender) (v.l.n.r.)

Streiks auch bei Audi in Neckarsulm

Zahlreiche Streiks und Kundgebungen gab es in den vergangenen Wochen auch in der Region. Unter anderem legten im Audi-Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zahlreiche Mitarbeitende ihre Arbeit nieder, vertreten waren in Neckarsulm auch Mitarbeitende der Firmen KS Kolbenschmidt und KS HUAYU AluTech. Ebenso wurde bei Weinig und Bartec in Tauberbischofsheim und bei Magna in Assamstadt (beide Main-Tauber-Kreis) gestreikt.

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