Am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr haben Schülerinnen auf der Mädchentoilette einer Realschule in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) Polizeiangaben zufolge eine Gewaltandrohung entdeckt, die an die Wand geschrieben worden war. Daraufhin wurde die Polizei verständigt.
Hoffnung auf Schulfrei
Hintergrund sei wohl ein neuer Trend im Netz, so Annika Grundbrecher von der Polizei Heilbronn, welche die Ermittlungen aufgenommen hat.
"Das ist wohl ein neuer Trend in den sozialen Medien, bei dem in Videos dazu aufgerufen wird. Das sehen die Schüler, dass dann scheinbar der Unterricht entfällt."
Dieses Ziel haben die bisher Unbekannten nicht erreicht. Der Unterricht fand statt, die Polizei beobachtete die Schule, zu einem Anschlag oder Ähnlichem kam es nicht.
Gleich zwei Drohungen an einem Tag
Im Deutschorden-Gymnasium wurde dann am Mittwochnachmittag eine weitere Drohung entdeckt. Dort konnten laut Polizei die Täter allerdings schnell ermittelt werden - zwei Jungen seien dafür verantwortlich.
Schulleiter Christian Schlegel würde in ähnlichen Fällen wieder die Polizei einschalten, sagte er dem SWR Studio Heilbronn: "In dem Moment, wo Gewalt angedroht wird wie jetzt hier ein Amoklauf, ist einfach Schluss mit lustig." Im Zeifelsfall müsse er vom Schlimmsten ausgehen, so der Schulleiter. Heißt: "Man muss die Drohung ernst nehmen und dann entsprechend reagieren. Alles andere kann fatale Folgen haben."
Kein Spaß, sondern eine Straftat
Auch in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) kam es an einer Schule zu einem ähnlichen Vorfall. Hier gaben die Täterinnen an, dass sie sich einen Scherz erlauben wollten. Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei solchen Androhungen nie um einen Spaß, sondern um eine Straftat handelt.
Die Taten werden auch zur Anzeige gebracht. Im Fall von Bad Mergentheim könnten die Täterinnen oder Täter auch die Einsatzkosten der Polizei tragen müssen. Außerdem bittet die Polizei die Eltern darum, ihre Kinder zu sensibilisieren und die möglichen Konsequenzen solcher "Scherze" aufzuzeigen.