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Equal Pay Day: Frauen verdienen 18 Prozent weniger

DGB fordert Schließung der Lohnlücke

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Oliver Diesem

Am Equal Pay Day fordert Silke Ortwein vom DGB gleiche Bezahlung für Frauen. Weiterhin herrsche Verbesserungsbedarf, denn bei gleicher Position verdienen Männer immer noch mehr.

Zum Equal Pay Day fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund - DGB - die Schließung der Lohnlücke zwischen Mann und Frau. Derzeit verdienen Frauen im Schnitt noch immer 18 Prozent weniger als Männer. Vergleicht man die Gehälter in gleicher Position, klafft laut dem Statistischen Bundesamt noch immer eine Lücke von sieben Prozent. Hier müsse noch einiges passieren, wie Silke Ortwein, DGB-Regionsgeschäftsführerin Heilbronn-Franken dem SWR im Gespräch sagte.

Ursachen für Lohnunterschiede

Die Gründe für die Lohnlücke zwischen Mann und Frau seien sehr unterschiedlich, erklärt Silke Ortwein. Zum einen üben Frauen oft Berufe aus, die generell schlechter bezahlt werden. Darunter zählen etwa Berufe, die mit Sorgearbeit zutun haben. Zum anderen, so Ortwein, bleiben Frauen häufiger zu Hause, um sich um die Familie zu kümmern.

Zieht man diese Faktoren ab, so bleiben noch immer sieben Prozent weniger Lohn für Frauen im Beruf. Beim gleichen Job würden Frauen schlicht geringer bezahlt, so die DGB-Regionsgeschäftsführerin. Oft blieben ihnen auch Führungspositionen verwehrt.

"Wir sind auf einem guten Weg, aber wir haben noch viel zutun. Wir brauchen ein Verständnis dafür, dass eine Frau das gleiche Recht hat, so viel zu verdienen wie ein Mann."

Gesellschaft muss sich wandeln

Die Familienarbeit dürfe nicht mehr allein die Aufgabe der Frau sein. Ein Umdenken sei wichtig. Davon ist die DGB-Regionsgeschäftsführerin Silke Ortwein überzeugt. Besonders während der Pandemie habe es einen deutlichen Rückschritt in der Gleichstellung gegeben. Auch die Politik stehe in der Verantwortung. Dabei gehe es zum Beispiel um Fehlanreize im Steuergesetz.

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