Das "Bündnis Fukushima-Neckarwestheim" hat am Sonntag in Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) zum Protest gegen Atomkraftwerke und Atombomben aufgerufen. Der Demo-Zug ist am Mittag in Kirchheim am Neckar (Kreis Ludwigsburg) gestartet, anschließend fand eine Versammlung am Atomkraftwerk statt. Knapp 500 Menschen haben an der Demonstration teilgenommen, berichten der Veranstalter und die Polizei.
"Wir brauchen ein Investitionsprogramm, nicht nur 100 Milliarden für Militär, sondern einen Masterplan für die Energiewende Deutschland."
"Wir lehnen eine Laufzeitverlängerung der AKW strikt ab. Atomkraft war und ist eine Hochrisikotechnologie", kritisierte Herbert Würth vom "Bündnis Fukushima Neckarwestheim". Die letzten drei AKW erzeugten nur noch sechs Prozent des Stroms in Deutschland und könnten überhaupt nichts bewirken.
10. Jahrestag von Fukushima
Der Krieg in der Ukraine und der dortige Angriff auf das größte Atomkraftwerk des Landes haben auch in Deutschland Besorgnis ausgelöst. Zudem wird in Europa über die Klimafreundlichkeit von Atomkraftwerken diskutiert. Angesichts des Angriffskriegs durch Russland wird unter anderem auch eine Gasknappheit befürchtet, die ebenfalls Überlegungen nach einer Verlängerung des Atomstroms in Deutschland wieder aufleben lässt.

Zudem findet die Demonstration elf Jahre nach der nuklearen Katastrophe in Japan statt. Am 11. März 2011 ist es zur Kernschmelze gekommen. Nach einem starken Seebeben und einem anschließenden Tsunami ist das Atomkraftwerk überschwemmt worden. Die daraus resultierende Unfallserie löste eine Kernschmelze aus.