Unter dem Motto "AKWs abschalten sofort - weitere Energiewende jetzt" setzte sich am frühen Sonntagnachmittag der Demonstrationszug von Kirchheim (Kreis Ludwigsburg) nach Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) in Bewegung. Die Demonstranten forderten den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft sowie die Beschleunigung der Energiewende.
Am Nachittag gab es eine Kundgebung mit mehreren Rednern - alles unter Corona-Bedingungen. Diese seien auch eingehalten worden, sagte am Nachmittag ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Ludwigsburg dem SWR.

Teilnehmerzahl übersteigt Erwartungen
Die Polizei schätzt, dass rund 450 Demonstranten vor Ort waren. Die Veranstalter, das Bündnis Fukushima-Neckarwestheim, sprachen von rund 500 Menschen. Erwartet waren wegen der Corona-Pandemie rund 200 Teilnehmer. "Maske und Abstand, das war auch mit so vielen Menschen kein Problem", sagte ein Sprecher des Bündnisses. Dieses war zufrieden mit der Resonanz. Mit so vielen Demonstranten hatte man nicht gerechnet. Vieles musste im Vorfeld über das Internet organisiert werden. Wer nicht zur Demonstration kommen wollte, konnte sich mit einer Solidaritätsbekundung online beteiligen.
Umweltschützer fordern sofortige Abschaltung - EnBW hält dagegen
Umweltschützer fordern schon länger die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks GKN II in Neckarwestheim. Sie halten den Meiler für extrem störfallgefährdet. Das Stuttgarter Umweltministerium und die EnBW-Kraftwerksgesellschaft sehen dagegen keinen Handlungsbedarf und bekräftigen, dass das GKN II in Neckarwestheim sicher betrieben werden könne. Die Anlage soll noch bis maximal Ende 2022 Strom produzieren, so die Betreiberin EnBW.