Das Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut "Chancenreiches Neckarsulm" (Kreis Heilbronn) soll dafür sorgen, dass die breite Angebotspalette, die es an Teilhabemöglichkeiten für Kinder gibt, analysiert wird, sagt Astrid Peuke von der Caritas Heilbronn-Hohenlohe dem SWR. Dass sowohl Doppelungen aber auch Lücken aufgedeckt werden, damit das Angebot für benachteiligte Kinder und Jugendliche optimiert werden kann. Gefördert wird das Projekt vom Sozialministerium Baden-Württemberg.
Peuke: In Neckarsulm leben viele armutsgefährdete Kinder
Obwohl Neckarsulm keine arme Stadt ist, gebe es dort viele arme Kinder und Jugendliche, so Peuke. Das liege daran, dass dort 66 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund hätten, diese seien häufig armutsgefährdet. Dem Netzwerk gehe es nicht nur um materielle Armut. Viele Familien wüssten nicht Bescheid über die Angebote, die es gibt. Die Chancen für Kinder aus benachteiligten Familien seien nicht die gleichen, so Peuke.
"Ein Junge, der gerne im Fußballverein wäre, dessen Familie aber den Vereinsbeitrag nicht bezahlen kann, wird nicht Mitglied, wenn die Eltern nicht auf einen Vereinsverantwortlichen zugehen."
Projekt "Sicher mit Bus und Bahn"
Aus dem Präventionsnetzwerk Kinderarmut direkt entstanden sei das Projekt "Sicher mit Bus und Bahn", so Peuke weiter. Kinder würden hier lernen, am öffentlichen Verkehr teilzunehmen, damit sie zum Beispiel auch weiterführende Schulen besuchen können. Symbolisch erhalten die Kinder einen "Bus- und Bahnführerschein".