Wie eine Sprecherin des Landratsamts Heilbronn dem SWR bestätigt hat, ist der Einspruch gegen die Bürgermeisterwahl in Neudenau (Kreis Heilbronn) am späten Mittwochnachmittag zurückgenommen worden. Der Einspruch war erst am Vormittag eingelegt worden.
Unterlegener Kandidat will nichts mit dem Einspruch zu tun haben
Vom wem und warum die Wahl in Frage gestellt wurde, wollte die Sprecherin des Landratsamtes nicht preisgeben. Der ehemalige Hauptamtsleiter Jochen Hoffer (parteilos) war am 5. März mit rund 66 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Neudenau gewählt worden.
Der unterlegene Kandidat Christoph Hamberger hat mit dem Einspruch nichts zu tun. Das teilte Hamberger am Mittwochmittag dem SWR mit.

Verwirrung auch im Vorfeld
Schon im Vorfeld war es wegen der Wahl sehr unruhig in der Kleinstadt im Kreis Heilbronn gewesen. Bürgermeister Manfred Hebeiß, der nach 24 Jahren aufhört, hatte die Kandidaten und Amtsleiter Jochen Hoffer und Christoph Hamberger vor der Wahl quasi zu einfachen Mitarbeitern degradiert.
Pikant bei der Wahl war auch, dass Sebastian Müller kandidierte. Müller tritt als Sprecher des "Königreich Deutschlands" auf. Diese Gruppe wird vom Verfassungsschutz überwacht. Er bekam bei der Wahl nur knapp 1 Prozent der Stimmen. Der vierte Kandidat Stefan Emert erhielt knapp 12 Prozent.