Der sogenannte "Querverschub" der neuen A6-Brücke bei Neckarsulm ist damit einen Tag früher als geplant fertig. Die nördliche Richtungsfahrbahn der Stahlbrücke über den Neckar wurde auf einer Länge von 500 Metern an den Südteil herangezogen. Das Bauwerk glitt dabei über "Verschubbahnen" aus Stahl.
Die Arbeiten gingen wesentlich schneller voran als beim "Querverschub" der A6-Betonbrücke im vergangenen Monat, sagte der Sprecher der Projektgesellschaft ViA6West, Michael Endres, dem SWR.
"Es ist natürlich ein Unterschied, ob ich jetzt 48.000 Tonnen bewegen muss oder - in Anführungszeichen - nur 20.000 Tonnen."
Damit sei es weniger Arbeit, auch weil direkt auf der Stahl-Verschub-Bahn gefahren werden konnte, so Endres. "Das bedeutet auch, ich komme schneller zum Ziel."

22 Meter von Nord nach Süd
22 Meter mussten überbrückt werden, bis die beiden nebeneinander laufenden Brückenteile zusammengezogen waren. Am Montag wurden rund sieben Meter zurückgelegt, so ViA6West-Sprecher Michael Endres, heißt: Etwa 1,5 Meter pro Stunde. Alles sei nach Plan gelaufen.
Im Anschluss an den zweiten "Querverschub" sollen die provisorischen Brückenpfeiler angerissen werden. Da überlegt man bei der ViA6West aktuell noch, wie das bei den Pfeilern auf der Flussinsel passieren soll: Ob eine Pontonbrücke für die Maschinen gebaut wird oder ob ein Schiff mit Kran reicht.
"Querverschub" als Vorbild für Sauerland-Autobahn
Danach folgen die Asphalt- und Markierungsarbeiten. Der "Querverschub" des Neckartalübergangs war nach Angaben der Projektgesellschaft ViA6West der größte weltweit, also Pionierarbeit.
Als Nächstes soll eine Brücke auf der Sauerland-Autobahn bei Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen neu gebaut werden - nach dem gleichen Prinzip.

Erster "Verschub" im Januar
Es handelt sich bereits um Teil zwei des "Brückenverschubs". Im Januar war eine gut 800 Meter lange Betonbrücke über das Neckartal zusammengezogen worden. Das neue Bauwerk ersetzt die alte A6-Neckartalbrücke, die marode war und deshalb gesprengt wurde.