Am Limit sei man aber noch nicht, sagt Helmut Lang, der Ärztliche Leiter im Labor Blackholm in Heilbronn. Rund 20.000 Bestimmungen könnte das am Neckar gelegene Labor pro Woche stemmen. In der vergangenen Woche seien es rund 16.000 gewesen, die man durchgeführt habe, so Lang. Es ist also noch etwas Luft nach oben.
Schneller und deutlicher Proben-Anstieg
Nichtsdestotrotz habe auch das Labor die Omikron-Welle zu spüren bekommen. Was die Anzahl betraf, sei es ein sehr schneller und deutlicher Proben-Anstieg gewesen. Eine Entwicklung, die sich sicherlich noch fortsetzt. "Es wird sicherlich eine Herausforderung werden", sagt der Laborleiter.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet die Spitze der Omikron-Welle für Mitte Februar. Um einen sehr starken Anstieg an PCR-Tests bewältigen zu können, brauchen die Labore mehr Vorlaufzeit, so Lang.

Omikron-Welle bringt mehr Labore ans Limit
Zwar kann das Labor Blackholm nach eigenen Angaben derzeit noch rund 95 Prozent der Probenergebnisse innerhalb von 24 Stunden abliefern. So geht es aber nicht allen Laboren im Land. Die akute Omikron-Welle bringt sie mehr und mehr ans Limit. So müssen Hausärzte und Hausärztinnen beispielsweise im Kreis Schwäbisch Hall schon bis zu vier Tage auf ein Testergebnis warten - zu lang.
Bund und Länder haben daher beschlossen, Überlastung von Testlaboren entgegenwirken und bei auftretenden Engpässen bestimmte Gruppen zu priorisieren. Gemeint sind damit Personal in Krankenhäusern, in Praxen, in der Pflege, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe.

Arbeitsbelastung auch im Labor Blackholm hoch
Der Beschluss dürfte für das Labor Blackholm in Heilbronn aber nicht wirklich eine Entlastung bewirken. Die Arbeitsbelastung bleibt trotz Priorisierung im Labor hoch - wie bereits seit der nun seit rund zwei Jahren andauernden Corona-Krise. Wegen Corona wurde das Personal schon entsprechend aufgestockt. Denn je nach Krankheitswelle wurde die Arbeitsbelastung dann nochmals verschärft.
Die Priorisierung müsse dann ein Arzt oder die Ärztin vor Ort, der oder die die Probe entnimmt, vornehmen, sagt Lang. Sei eine Probe dementsprechend markiert, könne auch noch innerhalb des Labors eine Gewichtung vorgenommen werden. Dennoch ist das Testverfahren bei PCR-Tests relativ aufwendig im Vergleich zu Antigen-Schnelltests. Die Logistik drumherum, wie Probenentnahme, Transport und Auswertung beanspruchen mehr Zeit, sagt Lang.
PCR-Tests: Hochspezifische Methode
Aber es gibt einige Vorteile: Der PCR-Test sei eine hochspezifische Methode, das Verfahren nahezu fehlerfrei und das Ergebnis wesentlich sicherer. Ein Schnelltest sei wesentlich unempfindlicher - in Bereichen also, in denen bei einem Antigen-Schnelltest schon keine Chance mehr besteht, dass ein Nachweis einer Infektion möglich ist, habe man mit dem PCR-Test noch gute Möglichkeiten, so Lang.
