Die Schleuder läuft und läuft und auch der Imker selbst kommt fast schon ins rotieren. 50 Bienenvölker betreut Eberhard Knorr in Bretzfeld und der näheren und auch weiteren Umgebung. Einige stehen in knapp 60 Kilometer Entfernung, in Blaufelden (Kreis Schwäbisch Hall).
Ausgleich fürs vergangene Jahr
Zur Zeit geht dort der Honig nicht aus. Vor einem Jahr um diese Zeit sah es noch ganz anders aus. Regen und kalte Temperaturen hatten den Imkern damals einen Strich durch die Rechnung gemacht, berichtet Kirsten Traynor, die Leiterin der Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim. 2021 habe man an ihrem Institut gar keinen Honig geerntet. Diesmal werde es umso mehr.
"Dieses Jahr ist die Witterung perfekt. Wir haben schöne, warme, sonnige Tage und ab und zu ein bisschen Regen. Die Prognose für dieses Jahr ist, dass es ein fantastisches Honigjahr wird.“
Und noch etwas ist für Eberhard Knorr "ganz besonders". Erstmals seit der Pandemie kann er wieder einen Kurs für Neuimker leiten.

Zusammen mit seinem Kollegen Thomas Fries vermittelt er Einsteigern und Einsteigerinnen sein Wissen und seine Begeisterung - beim Bienenzuchtverein Hohenlohe-Öhringen, auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau. Einen Jungimkerkurs mit so viel Honig hätten sie noch nie gehabt, sind sich die beiden Leiter einig.
Vor dem Einschlafen noch ein paar Gläser Honig abfüllen
Und wenn Eberhard Knorr abends dann nach Hause kommt, hat er ein festes Ritual. Dann verzieht er sich in die heimische Waschküche an den Zapfhahn. Durch den fließt der Honig in die Gläser. Gut zum runterkommen sei das, versichert der Imker aus Passion. Honig abfüllen sei seine "kleine Gute-Nacht-Geschichte".