Mitarbeiter des Bauhofs Künzelsau (Hohenlohekreis) entdeckten den Biber bereits am Dienstag in einem Badesee des Stadtteils Berndshausen. Als sie das Tier an Land zogen, konnten sie zwei Armbrustbolzen sichern, mit denen der Biber offenbar getötet worden war, so berichtet es die Polizei am Freitag.
Grausiger Fund in Badesee
Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn erklärte auf SWR-Anfrage, bislang gebe es noch keinerlei Ermittlungsansätze. Sie geht bisher davon aus, dass das Tier noch nicht sehr lange tot in dem Badesee lag. Die Polizei ermittelt wegen einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeipräsidium Künzelsau zu melden.
Außerdem hat die Tierschutzorganisation PETA inzwischen eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen.
Armbrust erfordert keine Waffenschein
Die Armbrust gilt in Deutschland zwar als Schusswaffe, erfordert aber weder einen Waffenschein noch eine Waffenbesitzkarte. Heutzutage wird sie hauptsächlich beim Schießsport verwendet. Die Jagd mit einer Armbrust ist in Deutschland grundsätzlich verboten - auch mit Jagdschein.
Immer wieder Probleme mit Bibern
Nachdem der Biber seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Baden-Württemberg als fast komplett ausgerottet galt, kehrt er langsam wieder in die Region zurück. Das begeistert zwar Naturschützer, sorgt aber auch für einige Konflikte. Die Tiere bereiten gerade in kleineren Gewässern Probleme für Landwirtschaft, Fischzucht und Forst. So wurden im vergangenen Jahr im Alb-Donau Kreis zum ersten Mal mit Genehmigung des Umweltministeriums Biber getötet.
Um solche drastischen Lösungen zu vermeiden, haben die Regierungspräsidien im Land vielerorts ein "Bibermanagement" eingerichtet. Auch im Hohenlohekreis gibt es seit einigen Jahren Biberbeauftragte.