Auf dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau (BUGA) in Heilbronn ist ein Biber unterwegs. Bereits vergangene Woche ging beim städtischen Grünflächenamt eine Meldung über Nagespuren an einer Weide ein. Der Baum sei nicht mehr zu retten gewesen, berichtet ein Sprecher des Grünflächenamts Heilbronn. Noch bevor der Baum gefällt werden konnte, hatte der Nager ihn selbst zu Fall gebracht.
Schutzmittel soll weitere Schäden verhindern
Die umliegenden Bäume nahe des Stegs werden mit einem Schälschutzmittel bestrichen, erklärt Dominic Appenzeller vom Grünflächenamt. Es beinhaltet Quarzsand, das Biber davon abhält am Stamm zu nagen. So sollen die während der Bundesgartenschau 2019 gepflanzten Bäume geschützt werden. Sollte das auf Dauer nicht helfen, müsse der Bereich notfalls eingezäunt werden, berichtet Appenzeller weiter.
Kein typisches Biberrevier
Vor zehn Jahren wurde der erste Biber im Stadtkreis Heilbronn gesichtet. Seitdem beobachtet Wolf-Dieter Riexinger von der Naturschutzbehörde eine kontinuierliche Zunahme der Nager. Das ehemalige Bundesgartenschau-Gelände sei allerdings kein typisches Biberrevier. Sie würden sich eher an kleineren Bächen ansiedeln. Der Experte vermutet, dass es sich hierbei um einen Biber auf der Durchreise handelt.
Jungbiber ziehen alleine los
Bringt ein Weibchen Junge zur Welt, müssen die ältesten geschlechtsreifen Biber das Revier verlassen und sich ihr eigenes suchen, erklärt Riexinger. Haben sie einen geeigneten Platz gefunden, graben sich die Biber Erdhöhlen ins Ufer. Handelt es sich um ein für die Schifffahrt befestigtes Ufer können die Biber keine Höhle graben und ziehen in der Regel weiter.