Die Belohnung, die nach der rassistisch motivierten Mord-Serie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ausgelobt wurde, wird an mehrere Zeugen ausbezahlt. Das bestätigte das Innenministerium dem SWR.
300.000 Euro sollen insgesamt ausbezahlt werden, allerdings werde das Geld zwischen mehreren Zeugen aufgeteilt. Die Zeugen hätten entscheidende, aber gleichberechtigte Hinweise zur Aufklärung der Gewaltverbrechen der rechtsextremen Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds gegeben und zur Verurteilung von Beate Zschäpe beigetragen, so das Innenministerium. Nachdem das Urteil 2021 rechtsgültig wurde, werde nun die Belohnung zu gleichen Teilen ausbezahlt. Der größte Teil der Belohnung stammt von staatlicher Seite, die übrige Summe von Unternehmen, Gewerkschaften und Privatleuten.
Rassistische Motive: NSU ermordete zehn Menschen
Unter den Opfern der rechtsextremen Terrorzelle ist auch die Polizistin Michèle Kiesewetter. Sie wurde im April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese erschossen. Wie es dem damals schwer verletzten Polizisten geht, darüber könne das Innenministerium mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte keine Angaben machen, heißt es.
Von 2000 bis 2007 hat der NSU aus rassistischer Gesinnung mindestens zehn Menschen getötet.
Vor zehn Jahren flog die Terrorgruppe NSU auf Hintergründe des Polizistinnen-Mordes immer noch unklar
Zehn Jahre nach dem Auffliegen der rechten Terrorgruppe NSU sind laut Verfassungsschutz noch viele Fragen offen, auch zum Mord an Michèle Kiesewetter.