Landwirtschaftliche Betriebe mit der Landwirtschaft als Haupterwerb haben in Baden-Württemberg im vergangenen Wirtschaftsjahr bis Ende Juni meist mehr Erlöse erwirtschaftet. Durch die gestiegenen Kosten aufgrund des Krieges in der Ukraine sind die Aussichten im aktuellen Wirtschaftsjahr für alle Sparten jedoch ernüchternd und für die Ferkelzüchter existenzbedrohend, sagte Landesbauernpräsident Joachim Rukwied am Montag.
Joachim Rukwied spricht mit SWR-Moderatorin Ina Beck über die ernüchternden Ergebnisse des vergangenen Wirtschaftsjahres.
Besserer Milchpreis hilft
Milch- und Rindfleischerzeuger hätten im letzten Wirtschaftsjahr mehr erwirtschaftet, der gestiegene Milchpreis habe dabei geholfen. Auch Acker- und Weinbaubetriebe konnten ihr Ergebnis verbessern. Schlecht lief es hingegen bei den Obstbaubetrieben, dort sind Apfel- und Beerenpreise gesunken und somit auch die Einkommen um fast 40 Prozent eingebrochen, teilt der Landesbauernverband mit. Insgesamt seien die Aussichten sehr unsicher, bei steigenden Produktionskosten und der aktuellen Kaufzurückhaltung.
Forderung an Politik
Rukwied, der selbst einen Hof in Eberstadt (Kreis Heilbronn) betreibt, hat bei der Pressekonferenz in Stuttgart die Politik zum Handeln aufgerufen. Vor allem Schweinehalter brauchen dringend Zukunftsperspektiven, so Rukwied. Und bei erneuerbaren Energien richte die Erlösabschöpfung der geplanten Strompreisbremse großen finanziellen Schaden an und verunsichere die Branche.