Kubu Bahnübergang spezial (Foto: SWR, Simon Bendel)

Warum ein Sicherheitsmann an der Bahnschranke steht

Bahnübergang in Schrozberg sorgt für Frust und Kopfschütteln

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Drei von vier Bahnübergängen funktionieren problemlos in Schrozberg (Kreis Schwäbisch Hall). Der letzte sorgt für Kopfschütteln und Frust.

Zugverkehr in Schrozberg (Kreis Schwäbisch Hall), Autofahrer müssen an der Schranke warten. An drei von vier Bahnübergängen funktioniert alles automatisch. Am vierten muss man etwas länger warten. Da steht ein Mann in oranger Warnkleidung mit einem Funkgerät, er sagt etwas, erst dann kann ein Zug passieren und die Schranken öffnen sich wieder. Dieser Mann ist allerdings nicht der Grund für die längeren Wartezeiten, sondern die temporäre Lösung – seit zwei Jahren.

Eigentlich fehlt nur ein Kamerasystem

Die Deutsche Bahn hat die Bahnübergänge in Schrozberg auf den neusten Stand gebracht. An einer Stelle fehlt aber noch etwas – ein Kamerasystem, das signalisiert, wenn die Strecke wieder frei ist und die Schranken sich öffnen können.

Seit zwei Jahren inzwischen, muss deshalb ein Sicherheitsmann der Zentrale per per Funk melden, dass der Bahnübergang frei ist, sich dort keine Fußgänger oder Autos mehr befinden. Erst dann darf ein Zug durchfahren. Bis vor Kurzem musste er sogar noch den ganzen Tag im Auto verbringen, jetzt kann er in einem warmen Bauwagen warten, bis sein nächster Einsatz ruft. Und: Seit Dezember gibt es auch ein mobiles Klo.

Stadt sind die Hände gebunden

Die Schrozberger Bürgerschaft ist genervt, fassungslos, peinlich berührt, wenn man sie nach dem Bahnübergang fragt.

"Ich finde das total idiotisch. Wir kriegen es nicht gebacken da die Schranken vernünftig zu schalten, so siehts aus und so denken viele hier."

Die Bürgermeisterin, Jacqueline Förderer, stehe nach eigener Aussage immer wieder in Kontakt zur Deutschen Bahn. Seit 2 Jahren hakt sie nach, wann denn endlich mal etwas passiert, wann der Bahnübergang dann wirklich fertig sein wird. Sie selbst oder die Stadtverwaltung können den Prozess allerdings nicht beeinflussen.

"Ich bekomme da selber natürlich auch Fragen aus der Bürgerschaft, vom Gemeinderat, aber ich muss immer an die Bahn verweisen wir haben keinen Einfluss drauf."

Bahn verspricht Lösung noch in diesem Jahr

Auf Anfrage teilte die Deutsche Bahn dem SWR schriftlich mit, bis Juli 2022 soll das Problem gelöst, der Sicherheitsmann verschwunden sein.

"Die Anpassung des Stellwerks, die für die Videoüberwachung am Bahnübergang in Schrozberg notwendig ist, ist letztes Jahr erfolgt. Nun fehlt noch die Kameraanlage. […] Erste [Planungs-]Ergebnisse haben gezeigt, dass die Datenübertragung planerisch überarbeitet werden muss, weshalb die technische Überwachung voraussichtlich im Juli 2022 fertiggestellt ist."

Bleibt abzuwarten, ob das dann wirklich klappt.

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SWR