Sie arbeiten auch an den Sonn- oder Feiertagen: Viele Bäckereien in der Region Heilbronn-Franken haben geöffnet, wenn andere freihaben - zum Beispiel am langen Pfingstwochenende. Die Arbeitszeiten sind für junge Leute häufig nicht attraktiv.
Da heißt es: Es braucht Flexibilität im Kampf um Auszubildende. Die Filialen der Bäckerei Förch aus Erlenbach (Kreis Heilbronn) setzen beispielsweise auf einen Zwei-Schicht-Betrieb.
Bäcker: Arbeit am Wochenende gehört dazu
Für Geschäftsführer und Bäcker Felix Gosch gehört die Arbeit am Wochenende oder am Feiertag zum Job dazu. "Ich würde nicht sagen, dass es ein lästiges Übel ist", so Gosch. "Dafür hat man dann unter der Woche einen Tag frei." In der Bäckerei Förch arbeitet am Sonntag oder Feiertag nur eine Minimalbesetzung in der Nacht. Auch wenn man arbeitet, habe man so noch genügend Zeit für die Familie. Die meisten Mitarbeitenden haben sonntags aber frei.

Späterer Arbeitsbeginn: Beliebt bei Azubis und jungen Mitarbeitenden
In der Erlenbacher Bäckerei gibt es außerdem einen Zwei-Schicht-Betrieb: eine Nachtschicht und eine Tagesproduktion, die um 7 Uhr morgens beginnt. Diese Schicht ist vor allem für die jüngeren Mitarbeitenden und Auszubildenden. Der Hintergedanke von Geschäftsführer Gosch: So ist es einfacher, auch was mit Freunden zu unternehmen oder abends auszugehen. "Das wird sehr gut angenommen", so Gosch.
Aber auch die Nachtschicht kann Vorteile haben. "Die Mitarbeitenden, die gerne nachts arbeiten, machen das wahrscheinlich, weil sie dann den ganzen Tag Zeit haben, etwas zu machen", erklärt der Bäcker. Außerdem hat die Nachtarbeit auch einen finanziellen Mehrwert. "Wir bezahlen einen Nachtzuschlag, das ist gesetzlich geregelt", so Gosch.
Ausbildung zum Bäcker: Azubi-Suche trotz steigender Zahlen schwer
Die Suche nach Bäcker-Auszubildenden ist nach wie vor schwierig. Und das, obwohl im Jahr 2024 deutschlandweit rund 11 Prozent mehr Bäcker-Azubis angefangen haben als im Vorjahr. Das zeigen Zahlen des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. Bei den Bäckereifachverkäuferinnen und Bäckereifachverkäufern wurden sogar rund 22 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Felix Gosch hat von den steigenden Zahlen jedoch noch nichts bemerkt. Für ihn ist aber klar: Dieses Handwerk ist ein toller Beruf. "Man sieht direkt, was man geschaffen hat. Man weiß, dass die Produkte bei den Menschen auf dem Teller landen und schmecken." Sich das im Hinterkopf zu behalten, bringe einen großen Mehrwert.