"Wir beobachten die Situation mit großer Sorge", schreibt die Würth-Gruppe zu den derzeitigen Geschehnissen in der Ukraine und in Russland auf Nachfrage des SWR. Oberstes Ziel sei, dass die Mitarbeitenden und deren Familien in der Ukraine in Sicherheit seien. Das Unternehmen mit Sitz in Künzelsau (Hohenlohekreis) wolle die Menschen dabei in der „unübersichtlichen Lage“ unterstützen. Im Konzern beobachte man das Kriegsgeschehen mit großer Sorge. Die Solidarität innerhalb der Würth-Gruppe sei sehr groß, die Geschäftsführer der angrenzenden Länder geben unmittelbare Hilfestellungen, hieß es.
Die Würth-Gruppe beschäftigt in der Ukraine knapp 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es handele sich dabei um eine Gesellschaft der Würth-Linie, die im klassischen Kerngeschäft der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial tätig ist.
Mitarbeitende in der Ukraine und in Russland
Derzeit führt der Künzelsauer Konzern seine Geschäfte mit Russland weiter. Die Geschäftstätigkeit mit Russland werde unter Einhaltung aller durch die EU vorgenommenen Sanktionen aufrechtgehalten, da Würth den Kundinnen und Kunden sowie den Mitarbeitenden in Russland verpflichtet sei.
In Russland sind rund 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sechs Gesellschaften für den Konzern tätig. Dazu würden neben den drei Würth-Linie-Gesellschaften auch Unternehmen aus dem Bereich der Allied Companies zum Beispiel der Würth Elektronik Gruppe zählen, heißt es.
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs bei Audi noch unklar
Im Audi Werk Neckarsulm (Kreis Heilbronn) kommt es in den nächsten Tagen zu Produktionsausfällen. Laut einer Sprecherin sind Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Baukomponenten Grund für die Ausfälle, die nach SWR-Informationen zum Teil auch von Zulieferern aus Fabriken in der Ukraine und aus Rumänien stammen. Deshalb ruht in Neckarsulm die Produktion bei den Modellen A6 und A7 ab dem kommenden Montag bis zum Freitag, den 18.März. Dies gilt auch für die Fertigung der Sportwagen e-tron GT und R8 im Werk von Audi Sport in Heilbronn. Auch das Audi-Werk Ingolstadt ist teilweise betroffen. Anfang der Woche hatte es noch geheißen, der Krieg in der Ukraine wirke sich bisher nicht auf die heimischen Werke aus.
Der Volkswagen-Konzern mit der Tochter Audi hofft derweil auf eine Einstellung der Kampfhandlungen in der Ukraine und eine Rückkehr zur Diplomatie. Man blicke mit großer Sorge und Betroffenheit auf die Situation in der Ukraine, heißt es in einer Mitteilung, die dem SWR Studio Heilbronn vorliegt. Der VW-Konzern gibt sich überzeugt, dass eine nachhaltige Lösung des Konflikts nur auf Grundlage des internationalen Rechts erfolgen könne.
Mitarbeiter in der Ukraine fürs Militär rekrutiert
Auch der Hohenloher Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg spürt Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs. In der Ukraine betreibt Ziehl-Abegg in der Hauptstadt Kiew ein Vertriebsbüro mit vier Mitarbeitern. Von Künzelsau aus stehe man in Kontakt. Der Geschäftsbetrieb in der Ukraine sei formell eingestellt worden: "Die Ziehl-Abegg-Kollegen dort sind für das Militär rekrutiert worden", so ein Sprecher.