Eine Ampel leuchtet an der Konzernzentrale des Autoherstellers Audi rot. Das Landgericht München hat die Anklage gegen den früheren Audi-Chef wegen Betrugs in der Dieselaffäre zugelassen. Der Prozess gegen Stadler und drei Mitangeklagte soll am 30.09.2020 beginnen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Stefan Puchner)

Gericht lehnt Revision des Autobauers ab

BGH-Urteil im Dieselskandal: Audi muss Schadensersatz zahlen

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Der Autobauer Audi wird wegen des Dieselskandals zur Kasse gebeten: Der BGH entschied am Donnerstag: Vier Käufer von Autos mit illegaler Abschalteinrichtung sollen entschädigt werden.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat im Dieselskandal erstmals den Autohersteller Audi mit einem Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. In vier Fällen muss die Volkswagen-Tochter Autokäufer dafür entschädigen, dass in ihren Fahrzeugen ein manipulierter VW-Motor eingebaut war.

Audi-Verantwortlicher habe von Manipulation gewusst

Die Karlsruher BGH-Richterinnen und -Richter bestätigten damit ein entsprechendes Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) München und lehnten die von Audi beantragte Revision ab. Laut OLG habe mindestens ein Verantwortlicher der VW-Tochter gewusst, dass die Dieselmotoren über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügten und die Abgas-Emissionen dadurch manipuliert wurden. Damit habe es eine Beteiligung von Audi gegeben - der Autobauer müsse haften. Diese Argumentation hielt der BGH am Donnerstag für tragfähig, schreiben mehrere Agenturen. Die Entscheidung des obersten Zivilgerichts könnte auch auf noch laufende Verfahren gegen Audi eine Auswirkung haben.

Audi bestreitet Wissen über Abschalteinrichtung

Bei dem Verfahren ging es um Audi-Fahrzeuge von vier Käufern zum Preis zwischen 12.000 Euro und 30.000 Euro. In den Autos war der VW-Motor EA189 verbaut. Dieser wurde zwar bei Volkswagen entwickelt, aber auch in Modellen bei Audi eingesetzt. Die VW-Tochter bestreitet, von der unzulässigen Abschalteinrichtung gewusst zu haben, als Kauf und Einbau des Dieselmotors beschlossen wurden.

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SWR