Es gibt mehr Hitze-Fälle, gleichzeitig kommen die Patientinnen und Patienten aber vornehmlich morgens in die Praxis, wenn es noch kühler ist, berichtet Dr. Tobias Neuwirth aus Neckarsulm-Obereisesheim (Kreis Heilbronn). Nachmittags sei die Praxis leerer. Wer nicht müsse, gehe dann nicht mehr zum Arzt, es sei einfach zu heiß. Aus medizinischer Sicht sollten, wenn möglich, körperliche Arbeiten in die Abend- oder Morgenstunden verlagert werden.
Ältere Menschen trinken oft zu wenig
"Wir sehen, dass vor allem unsere älteren Patienten unter der Hitze leiden". Oft würden die Patientinnen und Patienten einfach nicht genug trinken, so Neuwirth. Einige würden sogar Infusionen benötigen. Diese würden "ausgetrocknet" ins Krankenhaus eingewiesen. Vor allem ältere Menschen müsse man immer wieder ermutigen zu trinken, sagt der Obereisesheimer Arzt - auch mehr als üblich. Das spüre er vor allem bei seinen Besuchen im Pflegeheim.
Arbeit in der Sonne hat erhebliche gesundheitliche Auswirkungen
Da eine richtige Wetter-Entspannung derzeit kaum in Sicht ist, müsse neben den älteren Menschen auch besonders auf die arbeitende Bevölkerung Rücksicht genommen werden, so Neuwirth. Vor allem auf die Menschen, die in dementsprechenden Berufen der Hitze nicht entkommen können. Diejenigen, die beispielsweise draußen in der prallen Sonne arbeiten müssten, seien besonders gefährdet: "Wir sehen immer wieder mehr Hitzschläge", so Neuwirth, "Patienten die den ganzen Tag in der Sonne arbeiten müssen." Das sollte man bei diesen Temperaturen nicht tun, weil es erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit habe. Neuwirth regt an, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gerade an solch heißen Tagen besonders darauf achten.