Apfelernte (Foto: SWR)

Apfelernte 2023

Äpfel: Obstbauern hoffen auf kühle Nächte für die kräftige Farbe

Stand

Im Obstbaubetrieb Holderrieth in Schwaigern müssen bis November 30 Hektar Äpfel nach und nach geerntet werden. Der Chef hofft auf hohe Temperaturunterschiede bei Tag und Nacht.

Vor drei Wochen hat der Obstbaubetrieb Holderrieth in Schwaigern (Kreis Heilbronn) angefangen, die Frühsorten zu ernten, es folgen Gala und andere. Der Ertrag liegt dieses Jahr eher im Mittel. Chef Dieter Holderrieth rechnet mit rund 30 Tonnen Äpfel pro Hektar, in sehr guten Jahren waren es 40 Tonnen. Einige Sorten hatten weniger Blüten, dazu kam etwas Frost im Frühjahr. Schädlinge seien in diesem Jahr nicht das Problem, obwohl es bis Mitte Mai einige Pilzkrankheiten gab. Der Zuckergehalt sei gut, auch mit der Größe der Früchte sei er zufrieden, so Holderrieth.

Äpfel werden vermutlich teurer

Der Kilopreis lag im vergangenen Jahr rund 50 Cent unter dem Mittelwert. Dieses Jahr hofft Holderrieth, dass er mehr Geld für seine Äpfel bekommt. Ein kleiner Teil der Früchte hat Makel, diese kommen in die Mosterei. Ihr Anteil werde dieses Jahr auch nicht größer sein als sonst, schätzt Holderrieth. Die Frühsorten gehen direkt in den Verkauf, die Haupterntemenge wird aber in gasdichten Kühllagern bei weniger Sauerstoff in eine Art Winterschlaf versetzt und kann so das ganze Jahr verkauft werden.

Apfelernte (Foto: SWR)
Apfelernte 2023 - für die richtige Farbe wären jetzt kühle Nächte genau richtig.

Farbe der Äpfel hängt vom Temperaturunterschied ab

Im Moment sei das Wetter für die Äpfel gut, meint der Chef. Die Temperaturen der vergangenen Woche von bis zu 35 Grad seien dagegen eher suboptimal, denn die Äpfel bekommen Sonnenbrand. Ein paar kühlere Nächte wären schon toll, weil dann die Farbe besser zur Geltung komme, so Holderrieth. Eine Hochdruckwetterlage mit nachts 10 und tagsüber 25 Grad wäre ideal. Den Klimawandel spürt er schon lange.

"Wir bauen ja heute Sorten an, wo man sich vor 30 Jahren gefragt hat, ob man die hier überhaupt klimatisch anbauen kann."

Die Deutschen mögen es eher säuerlich

Die Sorte Elstar ist das Zugpferd am Deutschen Markt. Die Deutschen mögen eher säuerliche Äpfel, international gehe der Geschmack ganz klar in die süßere Richtung, sagt Holderrieth. Elstar werde fast ausschließlich in Deutschland verkauft. Teilweise war es für einige Landwirte schwer, während der Pandemie genug Arbeitskräfte aus Osteuropa zu bekommen. Das war bei Holderrieth nicht so, auch dieses Jahr habe es keinerlei Schwierigkeiten gegeben.

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