Eine Rekordernte wird es bei den Äpfeln von der Menge her dieses Jahr nicht, heißt es aus Öhringen-Baumerlenbach (Hohenlohekreis). Dort ist die Ernte in vollem Gange, früher als sonst. Die Äpfel hätten einen kleinen Frostschaden erlitten und vor rund zwei Wochen habe es gewittert und gehagelt. Die Trockenheit der letzten Wochen hat auch Landwirt Albrecht Rembold zu schaffen gemacht. Teilweise musste teuer bewässert werden. Die Preise bestimmt der Markt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, sagt er.
Zwei Monate mit der Ernte beschäftigt
Derzeit knattern die kleinen Traktoren zwischen den Baumreihen in Baumerlenbach auf dem Betrieb von Albrecht Rembold. Er und seine Erntehelferinnen und -helfer pflücken die reifen Früchte und kippen sie vorsichtig in die Anhänger. Auf dem Hof werden 28 Hektar Obst bewirtschaftet, die nächsten zwei Monate sind die Mitarbeitenden voll mit der Apfelernte beschäftigt.
Gerade ist die Sorte Jonagold dran. Die Zuckerwerte sind dieses Jahr, wie bei fast jedem Obst, durch die Hitze und die Witterung hoch, meint Rembold. Sein Hof hat nicht nur Äpfel und Birnen, sondern auch kleinere Mengen an Steinobst zum Brennen oder Erdbeeren. "Die Qualität der Äpfel ist dieses Jahr hoch."
Der Strompreis macht dem Obstbauer sorgen
Sorgen macht Rembold aber vor allem der Strompreis. Noch hat er einen günstigen Altvertrag beim Stromanbieter, doch wenn der ausläuft "wird es brutal", meint er. Schon jetzt muss er abwägen, welche Ware in die Kühlung kommt und was er lieber direkt an die Industrie verkauft, die daraus zum Beispiel Apfelmus oder Saft macht.
Viel Ware auf dem Markt
Die Ernte hat dieses Jahr fünf Tage früher begonnen, zudem waren die Lagerbestände von der letzten Ernte noch hoch. Dazu kommt, dass der Apfelkonsum erst nach den Sommerferien in Baden-Württemberg, wenn wieder Schule ist, so richtig auf Touren kommt. Momentan ist also viel Ware auf dem Markt. So können Großabnehmer wie Lebensmittelketten gerade den Preis drücken.
Steigen die Kosten weiter, kann es sein, dass sich das Abpflücken der Äpfel auf einigen Flächen gar nicht mehr lohnt, meint Rembold. Zum Beispiel dort, wo es kleinere Makel an den Früchten gibt. "Das schmerzt, denn es steckt viel Herzblut und Arbeit in den Früchten", sagt er.