Oft sind es nur Farbschmierereien, manchmal aber werden die Blitzer auch massiv beschädigt - Tendenz steigend, so der Heilbronner Polizeisprecher Daniel Fessler:
"Von 2016 bis 2019 hatten wir jeweils immer nur zwei Fälle und 2020 dann schon zehn Fälle. Der Schaden beläuft sich meist zwischen 50 und 5.000 Euro."
Blitzer-Personal wurde sogar mit rohen Eiern beworfen
Auch im Landkreis Heilbronn kommt es immer wieder zu Blitzer-Attacken. Und nicht nur die elf stationären Säulen im Kreis werden immer wieder beschädigt. Auch das Personal der mobilen Blitzer wird beschimpft oder sogar angegriffen, so Lea Mosthaf. Die Pressesprecherin im Landratsamt Heilbronn war dort lange Zeit die Teamleiterin des Geschwindigkeitsmessdienstes:
"Das geht vom harmlosen Hupen bis zum aggressiven Beschimpfen. (...) Einmal wurde sogar das Fahrzeug der Kollegen mit rohen Eiern beworfen."

Höhepunkt der Attacken: Mobiler Blitzer-Anhänger wurde gesprengt
Erst am vergangenen Wochenende war in der Heilbronner Innenstadt ein Blitzer-Anhänger gesprengt worden. Einzelne Teile des Anhängers wurden mehrere Meter weit geschleudert. Verletzt wurde niemand, doch das Gerät wurde schwer beschädigt. Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe einer fünfstelligen Summe aus. Bisher war dies der härteste Angriff gegen diese autarken, mobilen Blitzer, so die Polizei.
"Der Vorfall ist etwas Besonderes unter den Fällen, weil hier ein Sprengmittel genutzt wurde und das ist eigentlich eher außergewöhnlich. "

Inzwischen laufen die Ermittlungen. Der zerstörte Blitzer war bereits einen Tag später ausgewechselt worden, weil die Stadt Heilbronn zwei dieser mobilen Geschwindigkeits-Messroboter hat.
Mobile Blitzer werden eher gemietet, um Kosten durch Sachbeschädigungen zu verringern
Der Landkreis Heilbronn dagegen hatte in der Vergangenheit solch einen Anhänger nur gemietet, um vor allem an Unfallschwerpunkten zu überwachen. Zwar sei die Bilanz gut gewesen so Lea Mosthaf: "In den vier Wochen hatten wir extrem viele Geschwindigkeitsüberschreitungen.", dennoch wurde der Blitzer-Anhänger wieder abgegeben, denn:
"Dieser Trailer musste sehr viele Angriffe mitmachen. (...) Es gab Versuche, die Scheiben einzuschlagen oder zu besprühen. Wir hatten da fast jeden Tag was und das war uns dann einfach zuviel. (...) Da hätten wir ständig vor Ort sein und kontrollieren müssen."
Der Personalaufwand war einfach zu hoch für ein Gerät, dass ja eigentlich autark funktionieren sollte - sprich, die Kosten standen nicht im Verhältnis zum Nutzen, so Mosthaf. Die Unfallschwerpunkte im Kreis Heilbronn werden jetzt von der Polizei Weinsberg überwacht, auch diese berichtet von Sachbeschädigungen an Blitzern im Zuständigkeitsgebiet.
Auch die Stadt Schwäbisch Hall hat den Blitzer-Anhänger im Jahr 2019 getestet. Bei drei Einsätzen innerhalb eines Monats ist er jedes Mal so beschmiert worden, dass er unbrauchbar war, so die Polizei. Derzeit ist wieder einer gemietet, um an den vielen Umleitungsstrecken zu messen - und auch aktuell ist der Blitzer-Anhänger wieder beschädigt worden. Auch im Hohenlohekreis wird der sogenannte Enforcement-Trailer eingesetzt und die Stadt Wertheim (Main-Tauber-Kreis) will laut der Heilbronner Herstellerfirma solch ein Gerät anschaffen.