Operation mit OP-Roboter (Foto: Diakoneo Schwäbisch Halll)

Mehr Sicherheit bei Operationen

Roboterarm im OP-Saal überzeugt Schwäbisch Haller Diakoneo

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Das Diakoneo in Schwäbisch Hall nutzt seit kurzem bei schwierigen Operationen ein hochmodernes Hilfssystem: Über 100 Patienten wurden mittlerweile mit dem Roboterarm operiert.

Unbändige Schmerzen habe sie gehabt, erzählt Margit Hanselmann. Sie ist eine der Patientinnen, die im Diak Klinikum in Schwäbisch Hall mit Hilfe des Roboterarms operiert wurden. Die Wirbelsäule musste stabilisiert, Bohrlöcher in Knochen gebohrt, Schrauben millimetergenau gesetzt werden. Es war ein Eingriff nah am Rückenmark, bei einem Kunstfehler droht eine Querschnittslähmung, heißt es. Das Diak führte bereits über 100 Operation mit dem hochmodernen Roboterarm durch.

Roboterarm erleichtert schwierige Operationen

Zwischen Rückenmark und wichtigen Blutgefäßen bleiben manchmal nur Millimeter, um eine Schraube im einzig möglichen Winkel exakt zu platzieren, teilt das Haller Klinikum mit. Der Roboterarm ist für die Ärzte aber nur eine Hilfe, heißt es. Geführt und kontrolliert werde das Gerät immer noch durch Menschen.

Zu dem millionenteuren Assistenzsystem, gehört auch ein MRT, mit dem noch im OP-Saal die Lage der Patienten und der Schrauben millimetergenau justiert werden kann.

Operation mit OP-Roboter (Foto: Diakoneo Schwäbisch Halll)

Keine wesentlichen Komplikationen bei über 100 Operationen

Über 100 Operationen wurden mittlerweile mit dem hochmodernen Assistenzsystem durchgeführt. Das neue System minimiere die Risiken nochmals deutlich, zieht das Diakoneo vorläufig Bilanz.

Der Eingriff wird durch 3D-Navigation am OP-Tisch unterstützt. Der Operateur kann auf Bildschirmen in Echt-Zeit in einer virtuellen Bildgebung erkennen, ob etwa der Bohrwinkel mit der Planung übereinstimmt, so die Klinik. Bei den über 100 Operationen sei es bisher zu keinen wesentlichen Komplikationen gekommen, sagte der Leiter der Unfallchirurgie dem SWR.

Kosten für das System im Millionenbereich

Das Gerät sei nach seiner Erfahrung ein Quantensprung an Präzision, erzählt der Leiter der Unfallchirurgie. Gerade bei schweren Unfällen oder bei Tumoren an schwierigen Stellen bringe die "Robotic Suite" eine echte Verbesserung.

Die Kosten für das System lagen allerdings im Millionenbereich. Leisten konnte sich die Klinik das Gerät nur aufgrund einer Spende der Familie Schick aus Gaildorf (Kreis Schwäbisch Hall). Auch deshalb gehört das Diakoneo zu einer der wenigen Kliniken in Deutschland, die das medizinische Assistenzsystem einsetzen können.

Eine Patientin am Diakoneo auf ihrem Zimmer im Gespräch mit dem Arzt.  (Foto: SWR)

Auch bei Margit Hanselmann war der Einsatz des Roboterarms wohl erfolgreich. Sichtlich erleichtert erzählt die Rentnerin, dass sie bereits wenige Tage nach der Operation fast wieder schmerzfrei laufen konnte.

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