Viele Schulleiterinnen und Schuleiter sind angesichts des hohen Drucks und großer Verantwortung frustriert - das sagt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will jetzt bei den Haushaltsgesprächen eine weitere Entlastung der Schulleitungen durchsetzen.
Schopper nennt keine konkreten Maßnahmen
"Ich kämpfe dafür, dass wir Ressourcen an den Start kriegen und sie da nicht im Regen stehen lassen", sagte Schopper am Freitag bei einer Schulleitungs-Tagung der GEW. Sie wisse, dass Schulleiterinnen und Schulleiter einen "Knochenjob" hätten. Sie machte ihnen laut SWR-Informationen aber wenig Hoffnung angesichts der angespannten Haushaltslage.
Was die Ministerin genau für den Doppelhaushalt 2023/2024 beantragt hat, sagte sie nicht. Im Etat 2022 waren 160 Stellen zur Entlastung der Schulleitungen verankert worden. Schopper dankte den Schulleiterinnen und Schulleitern für ihren Einsatz in Krisenzeiten: "Nicht nur aktuell vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, sondern auch in den vergangenen Jahren, haben Sie Großartiges geleistet. Die Zeiten sind derzeit sehr anspruchsvoll."
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GEW-Landeschefin: Gefahr besteht, dass Schulleitungen "verheizt" werden

GEW-Landeschefin Monika Stein sagte am Freitag bei der GEW-Schulleitungs-Tagung, es bestehe die Gefahr, dass Schulleitungen "verheizt" würden, weil sie mit Ansprüchen konfrontiert seien, die sie nicht erfüllen könnten. Vor allem durch Corona und den Krieg in der Ukraine soll der Druck noch verschärft worden sein.
"Schulleitungen sind seit März 2020 im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung"
Das Ministerium müsse dringend für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. "Die Aufgabe des Landes als Arbeitgeber der Schulleitungen ist es, schnell für zusätzliches Personal zu sorgen und durch mehr Freistellungen von der Unterrichtsverpflichtung die Chefinnen und Chefs in den 4.500 Schulen zu entlasten", mahnte Stein.
Stein: Schulen brauchen mehr Stellen in den Sekretariaten
Die GEW setzt sich laut einer Mitteilung für die Umsetzung des Konzepts zur Entlastung von Schulleitungen ein, das bereits 2018 beschlossen wurde. Stein sagte, dass Verwaltungsassistenzen für große Schulen ausgebaut werden sollten und alle Schulen mehr Stellen in den Sekretariaten brauchten. "Das muss Bestandteil der nächsten Verhandlungen zwischen Land und Kommunen sein", sagte Stein. Bisher seien erst 160 von 356 notwendigen Stellen für eine Erhöhung der Leitungszeit im Landeshaushalt abgesichert.