Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) hat sich in die Debatte um die hohen Strom- und Gaspreise eingeschaltet. Hauk sagte, Ziel müsse es sein, die Kunden besser vor den Folgen insolventer Billiganbieter von Strom und Gas zu schützen. Dabei müsse der Bund den Energiemarkt so regulieren, dass die Wettbewerbsvorteile einer Liberalisierung erhalten blieben, den Verbraucherinnen und Verbrauchern aber ebenso wie den Grundversorgern mehr Verlässlichkeit und Berechenbarkeit ermöglicht werde.
Viele Billiganbieter kündigten überraschend
Ende 2021 hatten Tausende Strom- und Gaskundinnen und -kunden auch in Baden-Württemberg eine Kündigung von ihrem Versorger erhalten: Die Billiganbieter konnten mit den rasant steigenden Energiepreisen nicht mehr mithalten und stiegen kurzerhand aus den Verträgen aus. Für die Kundinnen und Kunden bedeutete dies meist drastisch höhere Strom- oder Gaspreise beim Grundversorger.
Hauk fordert unabhängiges Vergleichsportal im Energiebereich
Hauk bekräftigte seine Forderung, ein unabhängiges und neutrales Vergleichsportal im Energiebereich einzurichten. Zur Entlastung der Kundinnen und Kunden unterstütze er Überlegungen, die EEG-Umlage früher zu streichen. Die Forderungen werden auch vom Energie- und Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg befürwortet.

Auch Ampelkoalition im Bund erwägt Streichung der EEG-Umlage
Wegen der hohen Energiepreise erwägt die Ampel-Koalition eine frühere Abschaffung der Umlage für Stromkunden. Eigentlich wollten SPD, Grüne und FDP die Finanzierung der EEG-Umlage erst zum 1. Januar 2023 reformieren. Dann soll die milliardenschwere Umlage zur Förderung von Ökostrom nicht mehr über die Stromrechnung der Verbraucher, sondern aus dem Bundeshaushalt gezahlt werden. Pro Jahr würde das einen Durchschnittshaushalt laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) um 300 Euro entlasten.