Der Sparkassenverband Baden-Württemberg ist von Hackern angegriffen worden und vorerst nur eingeschränkt arbeitsfähig. Der Angriff sei über das E-Mail-System erfolgt und bereits am Montag festgestellt worden, sagte ein Verbandssprecher am Donnerstag in Stuttgart. Es sei den Angreifern offenbar gelungen, zumindest teilweise die interne Kommunikation mitzulesen. Wie der Sprecher weiter erläuterte, drohen die Hacker mit der Veröffentlichung von Daten, wenn der Sparkassenverband kein Lösegeld zahlt.

Ungewissheit über Daten
Ob Daten abgeflossen seien, wisse man derzeit noch nicht. Es seien bislang aber keine veröffentlicht worden. Die Behörden ermittelten. Der Sprecher betonte, die IT-Systeme einzelner Sparkassen seien nicht von der Attacke betroffen. Der Verband ist die Dachorganisation der 50 Sparkassen-Institute in Baden-Württemberg.
Komplette IT soll neu eingerichtet werden
Aus Sicherheitsgründen will der Verband nun seine gesamte IT-Infrastruktur neu aufsetzen, dazu habe man neue Server angeschafft. Die eigenen IT-Programme würden zudem einzeln von Experten auf Hackerspuren durchleuchtet. Bis man wieder voll arbeitsfähig sei, dauere es noch ein paar Tage. Bis auf weiteres sei der Verband telefonisch, aber nicht mehr per E-Mail erreichbar.

Verband schottet sich nach außen ab
Nach dem Angriff wurden den Angaben zufolge zunächst alle IT-Verbindungen nach außen, später dann auch intern gekappt. Nun seien IT-Fachleute dabei, das System Stück für Stück wieder aufzubauen. Neben dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei auch das baden-württembergische Innenministerium eingeschaltet worden, so der Sparkassensprecher.
LKA hält sich bedeckt
Das baden-württembergische Landeskriminalamt teilte mit, es habe "Auffälligkeiten" gegeben, die einen Hackerangriff vermuten ließen. "Ob und in welchem Umfang dies abschließend bestätigt werden kann, ist Gegenstand der derzeit laufenden Ermittlungen." Weitere Details wollte die Behörde zunächst nicht nennen.