Grundschüler mit Schulranzen auf einer Treppe (Symbolbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Peter Kneffel (Symbolbild))

Bildungsdefizite bei Viertklässlern

Gutachten schlägt mehr Mathe und Deutsch an Grundschulen in BW vor

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An den Grundschulen muss sich einiges ändern, fordern Bildungswissenschaftler in einem Gutachten. Im jüngsten Bildungstrend waren Viertklässler aus BW abgerutscht.

Die Grundschulen im Land sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren und die Mindeststandards erreichen. Das schlägt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz vor. Die Bildungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler empfehlen, dafür auch die Stundenanzahl in Deutsch und Mathe zu erhöhen.

Gezieltere Förderung von Schulkindern und Schulen

Die Qualität des Unterrichts müsse steigen und mehrsprachige Schülerinnen und Schüler müssten besser unterstützt werden. Die Kommission schlägt auch vor, Schulen mit mehr Förderbedarf anhand eines Sozialindex ausfindig zu machen und gezielt zu fördern. Ein solches Modell hatte die baden-württembergische Landesregierung vor Kurzem angekündigt. Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht sich durch das Gutachten in ihren Forderungen bestärkt. Die Landesregierung müsse nun einiges an Geld investieren. Wichtig sei, dass schnell mehr ausgebildete Fachkräfte an die Grundschulen kämen - und nicht etwa unausgebildete Hilfskräfte.

Die grün-schwarze Koalition müsse Fehler korrigieren und die jahrelange Vernachlässigung der Grundschulen beenden, forderte die Landesvorsitzende der GEW, Monika Stein. "Dafür reichen die geplanten 500 Stellen für alle Schulen bei weitem nicht aus", sagte sie. Angesichts der alarmierenden Befunde müsse mehr getan werden, um Kinder und Jugendliche zu fördern. Die jüngste Prognose für Baden-Württemberg habe einen Bedarf von zusätzlichen 1.900 Stellen für die sogenannte sozialindexbasierte Ressourcenzuteilung errechnet. "Wir erwarten von der Landesregierung einen Stufenplan, um dieses im grün-schwarzen Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel zu erreichen", forderte Stein erneut.

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