Messstelle und Entnahme von Grundwasser (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa / Tobias Hase)

Nach regenreichem Sommer

Trockener September: Rückgang der Grundwasservorräte in BW erwartet

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Auf einen regenreichen Sommer folgt in Baden-Württemberg ein trockener Herbst. Das wirkt sich auch auf das Grundwasser aus - Experten rechnen mit einem Rückgang.

Wegen des vergleichsweise trockenen Septembers sind in Baden-Württemberg vielerorts die Grundwasserreserven rückläufig. "Aufgrund der aktuellen Randbedingungen ist mit weiteren Rückgängen der Grundwasservorräte zu rechnen", heißt es im aktuellen Bericht der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe.

Wasserversorgung: Keine Engpässe erwartet

"Die Bodenfeuchte hat deutlich abgenommen und schränkt den Grundwasserneubildungsprozess stark ein", so die Fachleute weiter. In den kommenden Wochen sei daher von weiteren Rückgängen auszugehen. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung seien wegen der momentanen Beobachtungen allerdings auszuschließen.

Allerdings befinden sich die Werte meist auf hohem Niveau: Anfang Oktober überwiegen den Angaben zufolge mittlere bis leicht überdurchschnittliche Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg. Das liegt vor allem am regenreichen Sommer. Die starken Regenfälle führten sogar zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels. Als unterdurchschnittlich wird derzeit nur die Messstelle in Gemmingen (Landkreis Heilbronn) in der LUBW-Übersicht angegeben.

Schwäbische Alb: Forscher untersuchen Grundwasser-Qualität

Der Klimawandel und längere Trockenheitsperioden führen dazu, dass es vielerorts weniger Grundwasser gibt und sich die Wasserqualität verändert - das ist auch ein Thema für die Forschung. Wissenschaftler aus Karlsruhe, aus Freiberg in Sachsen und Berlin starten dazu ein Forschungsprojekt auf der Schwäbischen Alb.

Wie die Technische Universität (TU) Bergakademie Freiberg mitteilte, sollen dafür über drei Jahre hinweg gezielt für die Gesundheit unbedenkliche Mikroorganismen an bestimmten Stellen ins Grundwasser gebracht werden. Die Forscher wollen nachverfolgen, wie sie durch den Untergrund fließen. Ziel des Projektes sei es herauszufinden, auf welche Weise sich etwa Bakterien und Viren im Grundwasser verbreiten.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben den Angaben zufolge mit rund 450.000 Euro. Beteiligt an dem Projekt sind auch das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe sowie die TU Berlin.

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SWR