Die CDU hat die Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp als stellvertretende Generalsekretärin gewählt. Die Funktion der Vize-Generalsekretärin war erst kurz zuvor neu in die Parteisatzung aufgenommen worden.
Kurz nach ihrer Wahl stellte sich Stumpp im Interview den Fragen von SWR-Reporter Sebastian Deliga. Sie freue sich über das klare und starke Ergebnis, mit dem sie zur neuen stellverftretenden CDU-Generalsekretärin gewählt worden sei, so Stumpp. Nun wolle sie weiterhin eng im Team mit CDU-Chef Friedrich Merz und Generalsekretär Mario Czaja zusammenarbeiten.
Das gesamte Interview können Sie hier sehen:
Frauenquote nur ein Baustein in der CDU
Dabei wolle Stumpp die CDU vor allem für Frauen wieder attraktiver machen. Die Frauenquote sei dabei nur ein Baustein. Sie werde deshalb zusammen mit der Frauen Union und der Jungen Union insbesondere daran arbeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. So solle es beispielsweise mehr hybride, also auch Online-Sitzungen geben. Außerdem müsse über Modelle von Elternzeiten und Pflegemöglichkeiten nachgedacht werden, so Stumpp weiter. Ihr Ziel sei es, dass es deutlich über 30 Prozent Frauenanteil in der CDU gebe.
Die CDU müsse "eine moderne Volkspartei auf der Höhe der Zeit" werden. Dazu müssten auch wieder mehr Themen für Frauen besetzt werden. Stumpp werde dafür auch sehr stark mit Baden-Württemberg zusammenarbeiten. Sie wolle die Frauen im Land wieder viel stärker ansprechen und auch mit einbeziehen.
Kein gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Zur Genderdebatte sagte Stumpp im SWR-Interview: "Gendern darf wer möchte." Sie sei aber der Meinung, dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und in Behörden auf das Gendern verzichtet werden sollte. Es sei einfacher für die Bevölkerung zuzuhören, so Stumpp.
Gegenderte Sprache spräche einen Großteil der Bevölkerung nicht an und sie persönlich sei kein großer Fan des genderns. Das Thema sei "für Splittergruppen interessant". Sie fühle sich dagegen nicht benachteiligt, wenn nicht gegendert werde.
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten hätten viel mehr die Aufgabe, neutral zu berichten. Ihr sei es deshalb wichtig, dass die Berichterstattung künftig transparenter abläuft. Man müsse "den ganzen öffentlich-rechtlichen Rundfunk transparenter aufstellen", sagte Stumpp.
CDU-Parteitag beschließt Frauenquote
Am Freitagabend beschloss der CDU-Parteitag die schrittweise Einführung einer bis 2029 befristeten Frauenquote. 559 Delegierte stimmten dabei für den Vorschlag des Bundesvorstands, 409 dagegen, elf enthielten sich. Ab kommendem Jahr müssen damit bei Vorständen ab der Kreisebene ein Drittel der Posten mit Frauen besetzt werden, ab 2024 sind es 40 Prozent und ab Mitte 2025 dann 50 Prozent.