Nach über einer Woche setzt die Lokführergesellschaft GDL ihrem Streik beim Bahnunternehmen SWEG ein Ende. "Mit dieser Atempause geben wir der SWEG-Geschäftsführung Gelegenheit, die Haltlosigkeit ihrer Position einzugestehen", so der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky in einer Mitteilung.
Streikauswirkungen im Stuttgarter Netz und Neckartal
Die GDL hatte die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) und deren Tochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) vom 2. November an zum Streik aufgerufen - zunächst ohne Enddatum. Vor allem bei der SBS im Stuttgarter Netz und im Neckartal hatte es zuletzt laut Unternehmen größere Streikauswirkungen gegeben. Dort fahre nur ungefähr jeder zweite Zug, hieß es am Mittwoch. Die GDL spricht von zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen im gesamten Streckennetz der Landeseisenbahn. Es war der bereits fünfte Arbeitsausstand im laufenden Tarifkonflikt.
Gewerkschaft GDL fordert Tarifvertrag
In dem Konflikt geht es darum, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1.800 Beschäftigte. Die SWEG lehnt das ab und will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg - heute SBS - auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.