Verspätet, falsch oder gar nicht zugestellt

Kunden ärgern sich über Postzusteller "südmail"

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Dirk Polzin
SWR-Redakteur Dirk Polzin Autor Bild

Brief abgeschickt, aber nie angekommen? Kunden zufolge gibt es beim oberschwäbischen Postzusteller "südmail" immer wieder Zustellprobleme. Teils muss die Deutsche Post einspringen.

Verspätet, falsch oder gar nicht zugestellt: Beim privaten Postzusteller "südmail" mit Sitz in Weingarten (Kreis Ravensburg) gibt es Firmen und Institutionen zufolge immer wieder Probleme bei der Zustellung von Briefen. Vereinzelt schickt die "südmail GmbH" Briefe auch mit der Deutschen Post weiter.

Mit "südmail" aufgegeben, per Deutscher Post geliefert

In einem Fall bekam ein Empfänger im Raum Ravensburg einen Brief mit einer "südmail"-Briefmarke, die mit einer fünf Cent teureren Briefmarke der Deutschen Post überklebt war. Durchaus möglich, sagt dazu die Kundenbetreuung von "südmail" gegenüber dem SWR. Habe man in einem Postleitzahlbereich keine Zustellpartner oder fehlten im eigenen Zustellbereich Zusteller, schicke man Briefe auf eigene Kosten mit der Deutschen Post weiter. Wie oft das vorkomme, könne man nicht sagen.

Zustellprobleme bei "südmail": Manchmal muss die Deutsche Post einspringen.
Zustellprobleme bei "südmail" Manchmal muss die Deutsche Post einspringen.

Kunden über Unzuverlässigkeit verärgert

"südmail"-Kunden jedenfalls sind über die Zustellprobleme immer wieder verärgert. Teils bräuchten Briefe viele Tage, bis sie ankämen. Manche kämen gar nicht an. Manchmal lande "südmail"-Post mit einer falschen Adresse im Briefkasten. Damit hatte zum Beispiel auch die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben Ende vergangenen Jahres Probleme. Auch sie verschickt ihre Post per "südmail", sagt aber auch: Viele Briefe kämen zuverlässig an, Probleme habe es nur in bestimmten Bezirken gegeben. Anders liest sich die Kritik auf Bewertungsportalen im Internet. Dort wird der Anbieter im Schnitt mit "mangelhaft" bewertet. Repräsentativ allerdings sind die Bewertungen nicht.

Bundesnetzagentur sieht keinen Handlungsbedarf

Keinen Grund zu handeln sieht die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde fürs Postwesen. Zwar sind ihr zufolge vergangenes Jahr knapp 30 Beschwerden in Sachen "südmail" eingegangen, doch dies sei keine "besondere Beschwerdehäufung". Maßnahmen ordne man nur an, wenn ein Postzusteller Verpflichtungen andauernd, wiederholt oder schwerwiegend nicht erfülle. Angaben der Behörde zufolge kann die Verletzung von Vorgaben des Postgesetzes mit einem Bußgeld geahndet werden.

"südmail" entschuldigt sich bei Kunden

"südmail" selbst entschuldigt sich. Grund für eine unzuverlässige Zustellung seien Personalprobleme. Es fehlten teils Austräger, teils habe man sich auch von Zustellpartnern getrennt, weil deren Austräger schlecht gearbeitet hätten, heißt es in Schreiben an Kunden, die sich bei "südmail" beschwert hatten. Das Unternehmen jedenfalls sucht derzeit wieder Personal. So gibt es derzeit entsprechende Zeitungsannoncen, etwa für den Raum Herbertingen, Bad Saulgau und Rosna (alle Kreis Sigmaringen).

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