Erna Schmid nahm Mitte der 1980er-Jahre einen kranken Esel bei sich auf. Von da an fanden immer mehr alte, kranke und verletzte Tiere bei ihr Zuflucht. Mit Gleichgesinnten gründete sie schließlich den Verein "Esel in Not". Seit 2010 ist der Verein mit seinen vielen Tieren auf dem Hof bei Engen-Welschingen. Hier beherbergt er derzeit um die 70 Esel aller Altersstufen, mehrere Ponys und ein Pferd. In Zusammenarbeit mit den Schweizer Stiftungen "Esel in Not" und "Humanatura" kümmert sich der Deutsche Verein "Esel in Not e. V." um schlecht gehaltene und alte Esel.
Vermittlung von Eseln nur an geprüfte Halter
Aus einem Umkreis von 500 Kilometer rettet der Verein Esel, päppelt sie im Eselheim Merlin auf und vermittelt sie teilweise weiter. Dabei wird besonderen Wert daraufgelegt, dass das neue Zuhause auch geeignet ist und die Tiere in Gesellschaft mit anderen Eseln leben. Viele Esel können nicht mehr weitervermittelt werden, sie genießen auf dem Hof ihr "Gnadenbrot".
SWR-Reporterin Esther Leuffen war den ganzen Tag auf dem Eselhof unterwegs. Was sie dort erlebt hat, sehen Sie im Video.
Aufklärung über artgerechte Haltung
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Vereins auf dem Eselhof Merlin ist die Aufklärung über artgerechte Haltung, die richtige Fütterung und den Umgang mit den Tieren. Schnelle Hilfe ist gefragt, wenn Esel umplatziert werden müssen, beispielsweise bei Krankheit oder Tod des Besitzers oder sonstigen unvorhergesehenen Ereignissen.
Eindrücke vom Eselheim Merlin

Zu Gast, wo man normalerweise nicht hinkommt
SWR-Reporterin Esther Leuffen berichtete im Nachmittagsmagazin von SWR4 aus dem Studio Friedrichshafen live vom Eselheim. Zunächst hat sie sich erkundigt, warum Esel so lange Ohren haben. Was wie eine Scherzfrage klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Die ursprüngliche Heimat der Esel sind Steppen oder Wüstenrandgebiete, die langen Ohren dienen der Wärmeabgabe. So kann sich der Esel vor Überhitzung schützen. Das und noch viel mehr hat die Reporterin von Eselheim-Mitarbeiterin Michelle Rothmann erfahren.
Manche Tiere sind durch falsches Futter krank geworden und deshalb zum Eselheim gekommen. Warum es für Esel gefährlich sein kann, wenn sie täglich auf einer saftigen Weide stehen und welches Spezialfutter mache Esel brauchen, erklärt Michelle Rothmann im zweiten Teil des Gesprächs.