Obdachlose, Drogenabhängige und anderweitig in Not geratene Menschen haben es in der kalten Jahreszeit meistens ohnehin nicht leicht. Durch Corona ist es nun noch schwerer geworden, Hilfe anzubieten. Streetworker Florian Nägele vom Verein Arkade e.V. erzählt, mit welchen Problemen die jungen Menschen zu kämpfen haben und wo Hilfe ansetzen muss.
Beim Verein Arkade suchen nicht nur finanziell in Not geratene Menschen Hilfe. Auch beispielsweise Aussteiger aus der rechtsextremen Szene können sich an die Beratungsstelle wenden. SWR-Reporter Thomas Wagner hatte die Möglichkeit, mit einem Aussteiger zu sprechen. Dieser erzählte, wie er in die Szene hineingeraten ist, ab wann er gemerkt hat, dass er mit den dortigen Ideologien nicht übereinstimmt und wie weit der Weg bis zum endgültigen Ausstieg war.
Von Florian Nägele erfahren wir, wie er den Zugang zu den jungen Menschen findet. Oft sei das Wichtigste, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie gemocht werden. Erst auf dieser Grundlage könnten gemeinsam Lebens- und Handlungsperspektiven entwickelt werden. Zuhören sei wichtig, nur so könnten Probleme verstanden, besprochen und angegangen werden.
In Notlagen kann man sehr schnell geraten
Aus seiner langjährigen Erfahrung als Streetworker weiß Florian Nägele, dass man auch mit einem ganz normalen bürgerlichen Leben schnell in Not geraten kann. Beginnen kann es zum Beispiel mit dem Verlust des Arbeitsplatzes. Wenn dann noch die Wohnung gekündigt wird oder ein Suchtproblem sich verstärkt, geht es manchmal ganz schnell.
Für den engagierten Streetworker Nägele ist sein privates Umfeld sehr wichtig. Zum Ausgleich braucht es ein gutes, gesundes Umfeld, sagt er. Und das findet er zuhause bei seiner Familie.