Trotz Problemen bei Lieferketten und andauernder Pandemie hat der Autozulieferer ZF im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn sein Vor-Corona-Niveau übertroffen. Wie das Unternehmen am Donnerstag bei seiner Bilanz-Pressekonferenz mitteilte, lag der Umsatz mit rund 38 Milliarden Euro um etwa fünf Prozent über dem des Jahres 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie. Der Gewinn nach Steuern stieg auf rund 780 Millionen Euro. Vor der Pandemie lag er bei gut der Hälfte. Im Coronajahr 2020 fuhr die ZF gar einen Verlust von rund 740 Millionen Euro ein.
ZF strebt 40 Milliarden Euro Umsatz an
Doch der Start in die erste Hälfte Geschäftsjahrs 2021 sei sehr gut gelaufen, so die ZF. Man habe die Ausrichtung auf E-Mobilität und Digitaltechnik in Fahrzeugen weiter vorangetrieben und in diesem Bereich ein Umsatzplus von gut 17 Prozent erreicht, trotz anhaltender Lieferengpässe bei Halbleitern.
Für dieses Jahr peilt die ZF sogar erstmals einen Umsatz von 40 Milliarden Euro an. Wegen der Halbleiterkrise, des Ukrainekrieges und der Corona-Pandemie stehe die Prognose jedoch unter Vorbehalt, so ZF-Vorstandschef Wolf-Henning Scheider.
Sorge um ZF-Mitarbeiter in der Ukraine
Trotz guter Prognosen ist die Stimmung bei ZF wegen des Ukraine-Krieges aber dennoch getrübt. Auch wenn das Russlandgeschäft nur zwei Prozent des Umsatzes ausmache, so mache man sich große Sorgen um Mitarbeiter in den Niederlassungen in der Ukraine und in Russland, so der ZF-Chef.

"Die Zeit bei ZF war für mich die erfüllendste und beste meiner gesamten Karriere."
Vorstandsvorsitzender kündigt Rückzug an
Trotz gut laufender Geschäfte, kündigte der Vorstandsvorsitzende am Donnerstag seinen Rückzug aus dem Unternehmen an. Er strebe keinen weiteren Vertrag an, sagte der 59-Jährige bei der Bilanz-Pressekonferenz. Er wolle sich neuen Herausforderungen stellen, so Scheider. 2023 läuft sein Vertrag aus.